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SFB 1451:  Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431549029
 
Das motorische System ermöglicht es uns, mit der Umwelt zu interagieren. Die Vielfalt der motorischen Aktivität reicht von "einfachen" monosynaptischen Reflexen bis hin zu komplexem Verhalten, z.B. Werkzeuggebrauch, die alle auf ein koordiniertes Zusammenspiel von Neuronen und Muskeln angewiesen sind. Motorische Kontrolle, d.h., die neuronalen Mechanismen, die eine Muskelaktivierung in koordinierter und sinnvoller Weise ermöglichen, stellt die Stabilität und Integrität unseres Körpers in seiner Umgebung sicher. Im Vergleich zu sensorischen, kognitiven oder affektiv-emotionalen Systemen ist die Leistung des motorischen Systems in Form des zu beobachtenden motorischen Effekts besonders einfach quantifizierbar und kann zwischen verschiedenen Spezies verglichen werden. Bei der Erforschung der neuronalen Mechanismen, die der motorischen Kontrolle zugrunde liegen, bietet der Vergleich motorischer Verhaltensparameter über Spezies hinweg die besondere Chance, die Kluft zwischen molekularer, zellulärer und systemischer Ebene zu überbrücken. Dies besitzt auch klinische Relevanz: das motorische System ist bei vielen, wenn nicht bei allen neurologischen und psychiatrischen Störungen betroffen. Daher wird ein umfassenderes Verständnis des motorischen Systems unser Wissen um die neuronalen Grundlagen von neurologischen und psychiatrischen Störungen voranbringen. Im Wechselspiel ermöglichen neuropsychiatrische Erkrankungen neue Einblicke in die (Dys-)Funktion des motorischen Systems und eignen sich dazu, Modelle der motorischen Kontrolle gezielt zu überprüfen.In dem beantragten Sonderforschungsbereich (SFB) arbeiten Neurowissenschaftler zusammen, die genetische Faktoren, zelluläre und synaptische sowie system-/neuronale Netzwerkprozesse untersuchen, die der motorischen Kontrolle bei Tier und Mensch zugrunde liegen, und zwar sowohl im Gesunden als auch bei neuropsychiatrischen Erkrankungen. Alle Forscher fühlen sich der facettenreichen, iterativen und integrativen Agenda des CRC verpflichtet, mit dem langfristigen Ziel, die wesentlichen Mechanismen zu identifizieren, die der normalen und pathologischen motorischen Kontrolle zugrunde liegen. Das Forschungsthema und der umfassende, interdisziplinäre und kooperative Ansatz sind einzigartig in Deutschland. Der SFB wird neue Einsichten in die genetischen, zellulären und systemischen Mechanismen ermöglichen, die zur motorischen Präzision, Koordination, Flexibilität und motoischem Lernen beitragen (Forschungsbereich A). Erforscht wird auch, wie sich diese Mechanismen über die gesamte Lebensspanne hinweg entwickeln bzw. verändern (Forschungsbereich B). Schließlich werden Untersuchungen zur krankheitsbedingten Störung der motorischen Kontrolle (Forschungsbereich C) a) die Validierung von Modellen der physiologischen motorischen Kontrolle und ihrer Entwicklung erlauben, b) unser Verständnis neurologischer und psychiatrischer Störungen, die zu motorischen Beeinträchtigungen führen, verbessern, und c) neue Perspektiven für deren Behandlung eröffnen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Israel

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Antragstellende Institution Universität zu Köln
 
 

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