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SFB 1454:  Metaflammation und Zelluläre Programmierung

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432325352
 
Der moderne Lebensstil ist durch ein übermäßiges Nahrungsangebot und sitzende Tätigkeiten gekennzeichnet. Dies hat zu einem Anstieg von nicht-übertragbaren Krankheiten (NCD) wie Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs und Neurodegeneration geführt. Dabei wird zunehmend klar, dass das Immun- und Stoffwechselsystem auf diesen Lebensstil reagiert und einen niederschwelligen, chronischen Entzündungszustand, genannt Metaflammation, auslöst, der kausal in Zusammenhang mit der Entwicklung von NCD gebracht wird. Unser Ziel ist es, die direkten Zusammenhänge zwischen Metaflammation und der Entstehung von NCD aufzudecken. Der SFB will die Lücke zwischen krankheitsorientierter Forschung und molekularer Immunologie schließen, indem er die pathophysiologischen Mechanismen analysiert, die bei der durch lebensstilbedingte Reize ausgelösten Metaflammation auftreten. In der ersten Förderperiode hat der Ansatz des SFB wesentlich zum Verständnis der Metaflammation beigetragen Der SFB hat neue molekularen Komponenten und Signalwege in einzelnen Immunzellpopulationen identifiziert und damit unser Verständnis des komplizierten Zusammenspiels zwischen Stoffwechsel- und Entzündungsprozessen vertieft. Es wurden neue Technologien zur Untersuchung der Umprogrammierung von Immunzellen entwickelt, die in der zweiten Förderperiode zur Entschlüsselung der molekularen Mechanismen beitragen werden, die der lokalen und systemischen Entzündungsreaktion zugrunde liegen. Wir haben Biomarker und potenzielle Zielmoleküle identifiziert und zwei Unternehmen gegründet, um Konzepte aus dem CRC in die Klinik zu bringen. Unterstützt wird dies durch experimentelle Pipelines, die wir für die Untersuchung von Patientenkohorten eingerichtet haben und die die Grundlage für die Umsetzung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in klinisch relevante Erkenntnisse bilden. Darüber hinaus haben wir Ergebnisse mit sozioökonomischer Relevanz in die wissenschaftliche Gemeinschaft, in die Politik und in die Öffentlichkeit kommuniziert. Vier Jahre später sind die ursprünglichen Forschungsfragen und -themen unseres SFB weiterhin aktuell und zukunftsweisend. Der SFB untersucht, i. wie anthropogene Reize Metaflammation auslösen, ii. wie die Interaktion reprogrammierter Zellen im entzündeten Gewebe abläuft, iii. wie spezifische Signalwege, die in der Metaflammation aktiviert werden, zur Pathogenese beitragen, iv. in einem bi-directionalen translationalen Ansatz die neu entdeckten Mechanismen sowohl in Patienten Kohorten als auch in der longitudinalen Populationsstudie ‘Rheinlansstudie’. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei ein systemimmunologischer Ansatz, der Systemanalysen und methodenübergreifende bioinformatische Auswertung vereint, um die Ursachen und Folgen von Metaflammation und zellulärer Programmierung für die Entwicklung von Organfehlfunktionen und -pathologie umfassend zu verstehen. Diese Studien werden das nötige Wissen für die Einleitung effektiver Präventionsmaßnahmen hervorbringen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Beteiligte Hochschule Technische Universität Braunschweig
Sprecherinnen / Sprecher Professor Dr. Eicke Latz, bis 10/2023; Professorin Dr. Dagmar Wachten, seit 10/2023
 
 

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