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SFB 1252:  Prominenz in Sprache

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 281511265
 
Die Forschung des SFB Prominenz in Sprache hat gezeigt, dass viele sprachliche Phänomene - von der Phonetik bis zur Pragmatik - von Prominenzbeziehungen zwischen sprachlichen Formen und zwischen den damit assoziierten Bedeutungen abhängen. Sprachliche Eigenschaften aller Ebenen beeinflussen und reflektieren diese Prominenzrelationen in einem komplexen Wechselspiel. Um zu verstehen, welche sprachlichen Elemente und Strukturen in einer Diskurssituation zum Einsatz kommen, und warum dies so ist, ist ein tiefergehendes Verständnis dieses Wechselspiels unentbehrlich. In den Phasen I und II haben wir diesbezüglich wesentliche Fortschritte erzielt und die Interaktion vieler sprachlicher Eigenschaften innerhalb einzelner Ebenen wie auch ebenen-übergreifend beschrieben. Aufgrund der Komplexität der Interaktion lag unser Schwerpunkt vielfach noch auf kurzen monologischen Diskursen. Wir werden uns in einem deutlich größeren Maße Sprache in schriftlichen Genres mit größeren Diskurssegmenten und in interaktiver Kommunikation, d.h. in Dialogen widmen. Die Forschung in Phase III ist von vier zentralen Fragen geleitet. Die erste Frage, Q1, betrifft – wie schon in den Phasen zuvor – das Wechselspiel der sprachlichen Merkmale, die integraler Bestandteil eines umfassenden prominenz-basierten Modells von Sprache sein müssen. Wir werden verstärkt auch visuelle Elemente wie Gesten oder Blicke, welche im Dialog genutzt werden, untersuchen, da solche Elemente wesentliche Mittel der Prominenzmarkierung in der mündlichen Kommunikation sind. Q2 fragt, wie sich verschiedene Diskursebenen/-welten auf Prominenzrelationen auswirken. Hierbei geht es um Prominenzbeziehungen, die Erzählebenen in längeren schriftlichen Diskursen überschreiten, die Sprecherperspektiven im Dialog verbinden und auch um alternative (semantische) Welten, die mehr oder weniger prominent sein können. Q3 widmet sich der Frage, wie Prominenzrelationen Diskurse strukturieren können, indem sie Grenzen zwischen Diskurssegmenten oder Sprecherwechsel signalisieren. Q4 befasst sich mit individueller und populations-spezifischer Variabilität, die sich auf die Sprecherperspektive und dialogische Kommunikation im Allgemeinen auswirkt. Mit dieser Frage führen wir Forschungen aus vorherigen Phasen weiter, jedoch mit größerer Systematik und in größerem Umfang, bspw. unter Einbeziehung weiterer klinischer Gruppen. Wir untersuchen diese vier Fragen mit einem multi-methodischen Ansatz, welcher verschiedenste experimentelle Methoden, Korpusanalysen, computergestützte Modellierung und Feldforschung umfasst. Untersucht werden gesprochene Sprachen aus acht Sprachfamilien (Afroasiatisch, Austronesisch, Indoeuropäisch, Japonisch, Niger-Kongo-Sprachen, Nilosaharanisch, Trans-Neuguinea-Sprachen, Turksprachen), die Deutsche Gebärdensprache, sowie Texte, die von großen Sprachmodellen produziert werden. Unser Forschungsziel ist eine umfassende Beschreibung und präzise theoretische Modellierung der Rolle von Prominenz in der Sprache
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Frankreich

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität zu Köln
Sprecherinnen / Sprecher Professor Dr. Klaus von Heusinger, bis 12/2021; Professorin Dr. Petra Schumacher, seit 1/2022
 
 

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