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KFO 256:  Mechanisms of Disturbed Emotion Processing in Borderline Personality Disorder

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190034061
 
Die Klinische Forschergruppe 256(KFO 256) untersucht seit 2012 die neuro-behavioralen Grundlagen der gestörten Emotionsregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Die BPS ist durch schwere Funktionseinschränkungen, ein hohes Suizidrisiko sowie hohe gesellschaftliche Kosten gekennzeichnet. Aktuelle Theorien sehen Störungen der Emotionsverarbeitung sowie der sozialen Interaktion als zentrale Mechanismen der BPS an. Diese führen häufig zu prototypischen Verhaltensmustern wie nicht-suizidalem selbstverletzendem Verhalten, Hoch-Risiko-Verhalten und impulsiver Aggression. Die Forschung zu den psychologischen und neuronalen Mechanismen deutet auf ein Zusammenspiel von gestörter Informationsverarbeitung, Einschränkungen in fronto-limbischen Regelkreisen und maladaptivem Verhalten hin. Die KFO 256 vereinigt die Kompetenz von sieben Arbeitsgruppen mit hoher Reputation in der BPSForschung und/oder exzellenter methodischer Expertise in Neuropsychologie, Bildgebung oder translationaler Neurowissenschaft. Das übergeordnete Ziel ist die Charakterisierung von Subkomponenten der gestörten Emotionsverarbeitung und sozialen Interaktion und die Entwicklungvon Mechanismus-basierten, individualisierten Behandlungsoptionen. Während der ersten Förderperiode konnte die Komplexität der Subkomponenten auf experimenteller Ebene erfolgreich aufgeklärt werden. Wir fanden signifikante Unterschiede zwischen gesunden Kontrollprobanden und BPS-Patienten in bestimmten Domänen wie sozialer Erwartung, Signaldetektion, Emotionsaktivierung und -regulation, Schmerzverarbeitung und interaktivem Verhalten.Diese Erkenntnisse werden nun genutzt, um Interventionen zu konzipieren, die auf BPS-spezifische Mechanismen zielen. In den Individuellen Projekten (IP) 1, 2 und 5 werden neue psychotherapeutische Verfahren in randomisiert-kontrollierten Studien getestet. In IP8 wird eine pharmakologische Modulation von Mechanismen der gestörten sozialen Interaktion untersucht. Das Tierprojekt (IP7) zielt auf die Modifikation zentraler Neurotransmittersysteme, die mit der frühen Erfahrung von sozialer Zurückweisung in Verbindung stehen, durch Virus-vermittelten Gentransfer. Zusätzlich werden die Untersuchungen zu gestörten Mechanismen fortgesetzt; diese umfassen die erhöhte Bedrohungs-Sensitivität, die reduzierte Intensität bei der Wahrnehmung fröhlicher Gesichter und die Folgen für maladaptive soziale Interaktion (IP1, IP8), basale neuronale Veränderungen in der Reziprozität (IP3), neuronale Mechanismen der Dissoziation (IP4) sowie die Rolle des Sehens von Blut im Kontext selbstverletzenden Verhaltens (IP6). Zwei Assoziierte Projekte (AP1, AP2) fokussieren auf die soziale Informationsverarbeitung sowie das Endocannabinoid-System. Die KFO 256 bietet die Basis für eine nachhaltige Stärkung der BPS-Forschung an der Universität Heidelberg und ist von herausragender Bedeutung für das internationale Feld der Forschung im Bereich BPS, soziale Interaktion und Emotionsregulation.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

Projekte

stellvertr. Sprecherin Professorin Dr. Sabine C. Herpertz
 
 

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