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Biobehaviorale Mechanismen reaktiver Aggression bei der Borderline Persönlichkeitsstörung: Validierung und pharmakologische Modulation
Antragstellerinnen
Professorin Katja Bertsch, Ph.D.; Professorin Dr. Sabine C. Herpertz
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190034061
Aggression gehört zu den Kernmerkmalen der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS). Trotz einer hohen Prävalenz und erheblichen individuellen und gesellschaftlichen Kosten bleiben die neurobiologischen und behavioralen (ab hier biobehavioralen) Mechanismen von Aggression bei BPS-Patienten unklar und empirisch begründete, gezielte und kosteneffiziente Interventionen zur Reduktion von Aggression bei BPS-Patienten fehlen. Auf Basis der Ergebnisse aus der ersten Förderperiode und anderer Stunden haben wir kürzlich fünf biobehaviorale Mechanismen postuiert, die Aggression bei der BPS mediieren. Diese umfassen: eine Hypersensitivität für Bedrohungen, verringerte Ärgerregulation, Annäherung anstelle von Vermeidung sozialbedrohlicher Reize, Defizite in kognitiver Empathie sowie erhöhte emotionale Ansteckung. Ziel des vorliegenden Projekts ist 1) die Untersuchung der Validität, d.h. des prädiktiven Werts der fünf identifizierten biobehavioralen Mechanismen bei der Vorhersage aggressiven Verhaltens von BPS-Patienten. Aggression wird mit einer neuen MRT-kompatiblen Version des gut etablierten Taylor-Aggressionsparadigmas, welche eine reale soziale Interaktion mittels videobasiertem Feedback über den emotionalen Zustand des Interaktionspartners nachstellt, experimentell provoziert und gemessen. Dieses "emotionale" Taylor-Aggressionsparadigma erlaubt 2) die Untersuchung neuronaler Korrelate reaktiver Aggression bei BPS-Patienten in sozialen Interaktionen. Zusätzlich werden wir 3) die Modulation zwei der biobehavioralen Mechanismen - Hypersensitivität für Bedrohungen und Annäherung anstelle von Vermeidung von sozialen Bedrohungsreizen- durch eine pharmakologische Intervention mit intranasal verabreichtem Oxytocin untersuchen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden daher unser Verständnis über biobehaviorale Mechanismen aggressiven Verhaltens bei der BPS vertiefen und die Erstellung einer Testbatterie behavioraler Marker erlauben, die zukünftig leicht zur klinischen Erfassung individueller Unterschiede auf der mechanistischen Ebene in der stark heterogenen Gruppe von BPS-Patienten erlaubt. Zusammen mit IP2 werden sie den Weg für die zukünftige Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten und individualisierten Mechanismen basierten, basierten, zeitlich beschränkten und kosteneffektiven Intervention für Aggression ermöglichen.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen