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SPP 1400:  Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73281462
 
Von prägender Bedeutung für die Entwicklung der europäischen Geschichte und Landschaft waren Prozesse, die sich im 5. und 4. vorchristlichen Jahrtausend in zahlreichen europäischen Regionen ereigneten: Neolithische Gesellschaften begannen, oberirdische Monumente zu errichten und mit großen Grabenwerken ihre zentralen Orte zu kennzeichnen. Entsprechende Entwicklungen sind auf soziale Differenzierungsprozesse zurückzuführen, die Resultat veränderter Wirtschaftsweisen, neuer Austauschsysteme und ritueller Vorstellungen sind.
Das Schwerpunktprogramm dient dazu, entsprechende Entwicklungen im nordmitteleuropäischen Raum erstmals systematisch mit transdisziplinärer Methodik auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen zu entschlüsseln. Dabei sollen Fragen sozialer Differenzierung geklärt und das Entstehen monumentaler Anlagen entschlüsselt werden. Das Schwerpunktprogramm wird sich auf siedlungsarchäologische und sozialhistorische Fragestellungen konzentrieren: (1) Die Evaluation der Siedlungsmuster ist nötig, um die Beziehungen zwischen einfachen Siedlungen, Grabenwerken, Deponierungen, einfachen Gräbern und Megalithgräbern zu klären.
(2) Die Austauschbeziehungen und deren Veränderung zwischen regionalen Gruppen der Trichterbechergesellschaften sind in Bezug auf Produktions- und Distributionsmuster zu untersuchen.
(3) Die soziale Differenzierung innerhalb der Trichterbechergesellschaften ist durch Vergleiche der materiellen Kultur und der räumlichen Position von Depot-, Grab und Siedlungszusammenhängen zu klären.
Eine interdisziplinäre Arbeitsweise ist Grundbedingung für die Identifikation genannter Schwerpunkte: Die gezielte Erschließung neuen archäologischen Quellenmaterials in Verbindung mit der Anwendung eines Methodenkanons aus sowohl Kultur- und Sozialwissenschaften als auch Geo-, Bio- und Materialwissenschaften bildet die Basis für die historischen Interpretationen. Die Analysen basieren auf einem stringenten Kooperationsprinzip beteiligter Teilprojekte, um nicht nur die Datengewinnung, sondern auch die Datennutzung transparent und gleichberechtigt zu gestalten. Erst die Synthese aller verfügbaren und neu gewonnenen Daten, verknüpft mit der Interpretation aus ökologischer, sozialhistorischer und kulturanthropologischer Perspektive, wird ein Verstehen der genannten Prozesse ermöglichen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien

Projekte

stellvertr. Sprecher Professor Dr. Friedrich Lüth
 
 

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