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Voraussetzungen, Struktur und Folgen von Siedlung und Landnutzung zur Zeit der Trichterbecher- und Einzelgrabkultur in Nordwestdeutschland (TBK Nordwestdeutschland)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128716243
 
Durch Prospektionen, Sondagen, Ausgrabungen und Pollenanalysen konnten während der vergangenen drei Jahre viele wertvolle Informationen gesammelt werden, um daraus neue Erkenntnisse über die Struktur von Siedlungen und Gräbern der TBK sowie zur neolithischen Vegetations- und Landnutzungsgeschichte Nordwestdeutschlands zu gewinnen. Diese Informationen wurden in fünf beispielhaft ausgewählten Kleinregionen (die Geestinseln Flögeln und Wanna, beide Ldkr. Cuxhaven, der Geestrücken Hümmling im Emsland, die Wildeshauser Geest und die Gemarkung Lavenstedt im Ldkr. Rotenburg/Wümme) erhoben und, sollen nun in der hier beantragten letzten Phase des Projektes „TBK Nordwestdeutschlands“ ausgewertet werden. Aus dem archäologischen Teilprojekt stehen dafür neben den Befunden und Funden aus den im Rahmen des Projekts durchgeführten Grabungen in Lavenstedt und Sievern, auch die der Altgrabung Flögeln und der Rettungsgrabung Visbek-Uhlenkamp zur Verfügung. Sie ermöglichen eine Charakterisierung der in Nordwestdeutschland ansässigen Westgruppe der TBK, insbesondere hinsichtlich der chronologischen Entwicklung, der Raumnutzung, der Nahrungsmittelwirtschaft, der Siedlungsstrukturen und des Hausbaus. Anhand neuer Datierungen und hochauflösender Pollendiagramme konnte die neolithische Vegetations- und Landnutzungsgeschichte des Emslandes rekonstruiert werden. Dafür wurden lokale mit kleinregionalen Trends der Vegetationsgeschichte verglichen, um so Anhaltspunkte für die Intensität, das Ausmaß und den zeitlichen Ablauf der Siedlungsaktivitäten zu erhalten, die sich in der Vegetationsentwicklung niederschlagen. Für die Bewertung der Besiedlungsmuster im Untersuchungsgebiet werden zurzeit weitere Daten erhoben. Die abschließende Auswertung sowie eine weitere Erhöhung der zeitlichen Auflösung der Pollendiagramme stehen für die letzte Phase an. Dabei sollen diese mit den Ergebnissen aus den archäologischen Untersuchungen verknüpft und in Hinblick auf die klimatischen Entwicklungen während der betreffenden Zeit ausgewertet werden. Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Nachbarregionen in Schleswig-Holstein aber auch den Niederlanden bestehen wird mithilfe statistischer Verfahren analysiert werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Professor Dr. Felix Bittmann
 
 

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