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TRR 190:  Rationalität und Wettbewerb: Die ökonomische Leistungsfähigkeit von Individuen und Unternehmen

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280092119
 
Der SFB TRR "Rationalität und Wettbewerb" kombiniert Ansätze aus verhaltensökonomischer und "neoklassischer" ökonomischer Forschung, mit einem Schwerpunkt auf angewandte mikroökonomische Fragestellungen - die von uns erarbeiteten Antworten sind dabei robust gegenüber Abweichungen von perfekt rationalem Verhalten. Die Verhaltensökonomik entwickelt sich rasch. Sie basierte traditionell vor allem auf vom Standard abweichenden Präferenzannahmen, wie Verlustaversion, soziale Präferenzen oder 'present bias', hat aber zunehmend auf Verzerrungen in Erwartungen und Kognition fokussiert, die z.B. durch 'motivated beliefs' und 'over-confidence' modelliert werden. Unser SFB treibt diese Entwicklung voran. In der dritten Förderperiode planen wir, diese Neuentwicklungen unmittelbar in angewandten Analysen einzusetzen. Der SFB entwickelt sich auch in methodischer Hinsicht weiter: Nachdem sich die Verhaltensökonomik lange Zeit auf Labor- und Feldexperimente gestützt hat, um ihre Annahmen und Vorhersagen zu testen, wendet sie sich nun verstärkt Online-Experimenten und Umfragen zu. Auch hier war und ist der SFB ein wichtiger Antreiber. Vielfach arbeiten wir auch mit verfügbaren Daten des realen Wirtschaftslebens. Diese Datensätze wachsen in allen Forschungsgebieten rasch an und mit ihnen entwickeln sich neue statistische Methoden. Inhaltlich umspannt der CRC ein weites Feld an angewandten Gebieten: Bildungsökonomik, öffentliche Finanzen, Gesundheits-ökonomik, Arbeitsmarktforschung, Umweltökonomik, Industrieökonomik, Markt-und Mechanismusdesign, Wirtschaftsgeographie, Marketing, Wirtschaftsgeschichte und Teile der Makroökonomik. In all diesen Bereichen hat sich die Verknüpfung aus neoklassischen und verhaltensökonomischen Ansätzen als sehr erfolgreich erwiesen. Die Forschungsergebnisse der zweiten Förderperiode des SFB sind in hunderten Veröffentlichungen, viele in Topjournalen, und anderen Outputs des SFB niedergelegt. Die Bilanz des SFB hat sich gegenüber der bereits sehr erfolgreichen ersten Förderperiode noch einmal deutlich verbessert. Wie seit Beginn des SFB geplant, wird die dritte Förderperiode einen verstärkten Fokus auf wirtschaftspolitische Anwendungen legen. Globale Entwicklungen und unsere eigene Arbeit der vorangegangenen Förderperioden haben offene Fragen in einigen besonders politikrelevanten Forschungsbereichen identifiziert, die wir mit verstärktem Einsatz analysieren werden: Innovation und künstliche Intelligenz, Klimapolitik, Standortentscheidungen (von Unternehmen und Arbeitnehmern) sowie Ungleichheit und Sozialpolitik. Diese Themen werden auch im Zentrum vieler wirtschaftspolitischer Debatten der nächsten Jahre stehen. Unsere Anpassungen im Team des SFB reflektieren diese Schwerpunktsetzung und zielen darauf ab, neue verhaltensrobuste Politikempfehlungen zu entwickeln u. zum Generalziel des SFB beizutragen, die vormals sehr deutliche Trennlinie von verhaltensökonomischer u. neoklassischer Forschung so weit wie möglich verschwinden zu lassen.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
Mitantragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin
 
 

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