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KFO 303: Pemphigoid Diseases - Molecular Pathways and their Therapeutic Potential
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269234613
Pemphigoide sind eine Gruppe chronischer, Autoantikörper-induzierter, blasenbildender Entzündungserkrankungen der Haut mit remittierend-rezidivierenden Verlauf. Gemeinsamer Nenner der Pemphigoide ist eine Immunreaktion gegen Proteine des hemidesmosomalen Komplexes an der dermal-epidermalen Junktionszone der Haut und Schleimhäute. In der Effektorphase dieser Immunreaktion kommt es zur massiven Einwanderung von Immunzellen, insbesondere myeloider Zellen, in die Haut. Diese stören die Integrität des hemidesmosomalen Komplexes und damit die Adhärenz zwischen Dermis und Epidermis. Folge ist eine Spaltbildung zwischen diesen beiden Hautschichten, die sich klinisch als Blase bzw. Erosion der Haut zeigt. Die häufigste Pemphigoid-Erkrankung ist das bullöse Pemphigoid, welches überwiegend Senioren betrifft und gehäuft mit neurodegenerativen Erkrankungen vergesellschaftet auftritt. U.a. aufgrund der demographischen Entwicklung hat daher die Häufigkeit der Pemphigoid-Erkrankungen in den letzten Jahren stark zugenommen. Hierbei ist die mittelfristige Lebenserwartung der Betroffenen trotz oder z.T. auch gerade wegen der intensiven Therapie deutlich verkürzt. Die Entwicklung neuer Therapien bedarf eines besseren Verständnisses der molekularen Pathomechanismen der Pemphigoide. In der Klinischen Forschergruppe 303 Pemphigoid Diseases – Molecular Pathways and their therapeutic Potential werden daher die Pathomechanismen der Effektorphase der Pemphigoide erforscht. Die Projekte fokussieren somit auf die Phase der Entzündungsentstehung nach Bindung der Autoantikörper am hemidesmosomalen Komplex und erforschen v.a. die Mechanismen der Regulation der Rekrutierung myeloider Zellen an die dermal-epidermale Junktionszone. Die selektive, therapeutische Inhibition dieser Mechanismen könnte die Behandlung der Pemphigoide sowie die weiterer Antikörper-getriebener Entzündungserkrankungen in anderen Organen verbessern. Die Klinik für Dermatologie der Universität zu Lübeck ist eines der wenigen akademischen Zentren weltweit, die auf die Erforschung und Behandlung der Pemphigoide spezialisiert sind. U.a. wurden in der Klinik Mausmodelle zur Erforschung dieser Erkrankungen entwickelt, durch die bereits wesentliche, zuvor unbekannte Aspekte der Pathogenese der Pemphigoide aufgedeckt werden konnten. Diese Modelle werden in den Projekten der KFO gemeinsam mit einem großen Patientenkollektiv genutzt, um in einem translationalen Forschungsansatz die Effektorphase der Pemphigoide als prototypisches Beispiel organ-spezifischer, Antikörper- und myeloider Zellen-getriebener Erkrankungen in ihrer Gänze aufzuklären und diese Erkenntnisse möglichst rasch für die klinische Versorgung der Pemphigoid-Patienten nutzbar zu machen. Mit der KFO 303 wird in Lübeck eine verstetigte Forschungsabteilung zur translationalen Erforschung der Pemphigoide als Paradigmen-Erkrankungen Antikörper-induzierte Entzündung und zur Ausbildung von Physician Scientists etabliert.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Projekte
- Administrative unit (Antragsteller Sadik, Christian David )
- Bedeutung des kutanen Komplement C3 an der Pathogenese von Pemphigoid Erkrankungen (Antragsteller Ludwig, Ralf Joachim ; Verschoor, Ph.D., Admar )
- Die C5a/C5aR1 Achse als Regulator der Glykosylierung autoreaktiver IgG Antikörper in Pemphigoid Erkrankungen (Antragsteller Köhl, Jörg )
- Die Rolle von C5aR2 in der Pathogenese pemphigoider Erkrankungen (Antragsteller Karsten, Christian ; Schmidt, Enno )
- Die Rolle von Monozyten und die molekularen Mechanismen ihrer Rekruitierung in der Pathogenese der Pemphigoid-Erkrakungen (Antragsteller König, Peter ; Sadik, Christian David )
- Funktionelle Charakterisierung und zielgerichtete Modulation des Hautmikrobioms in Pemphigoid-Erkrankungen (Antragsteller Baines, John F. ; Schmidt, Enno )
- HCA2-Aktivierung bei Pemphigoid-Erkrankungen - Therapeutischer Effekt und Wirkweise (Antragsteller Schwaninger, Markus ; Zillikens, Detlef )
- Lipidmediatoren-orchestrierte, molekulare Mechanismen der Resolution der Entzündung der Haut in Pemphigoid Erkrankungen (Antragsteller Sadik, Christian David )
- Lymphozyten in der Effektor Phase von Pemphigoiderkrankungen (Antragstellerinnen / Antragsteller Bieber, Katja ; Manz, Rudolf )
- “Mitochondrial” Regulation of Pemphigoid Diseases (Antragstellerinnen / Antragsteller Hirose, Misa ; Ibrahim, Saleh M. )
- Therapeutic potential of sialylated Pemphigoid Disease autoantibodies (Antragstellerinnen / Antragsteller Ehlers, Marc ; Hirose, Misa )
- Zentrale Klinische Infrastruktur (Zentralprojekt 1) (Antragstellerinnen / Antragsteller van Beek, Nina ; Sadik, Christian David ; Schmidt, Enno ; Zillikens, Detlef )
- Zentralprojekt 2 - Biostatistik und Systemmedizin (Antragstellerinnen / Antragsteller Busch, Hauke ; Erdmann, Jeanette ; Koenig, Inke Regina ; Sadik, Christian David )
Sprecher
Professor Dr. Detlef Zillikens (†)
Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Professor Dr. John F. Baines; Dr. Nina van Beek; Privatdozentin Dr. Katja Bieber; Professor Dr. Hauke Busch; Professorin Dr. Jeanette Erdmann (†); Dr. Misa Hirose; Professor Dr. Saleh M. Ibrahim; Professor Dr. Christian Karsten; Professorin Dr. Inke Regina Koenig; Professor Dr. Jörg Köhl; Professor Dr. Peter König; Professor Dr. Ralf Joachim Ludwig; Professor Dr. Rudolf Manz; Professor Dr. Thomas F. Münte; Professor Dr. Enno Schmidt; Professor Dr. Markus Schwaninger; Professor Admar Verschoor, Ph.D.