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Karl Wolff. Eine politische Biographie
Antragstellerin
Professorin Dr. Marie-Luise Recker
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72066177
Ausgehend von den Fragestellungen und zentralen Prämissen der „neueren Täterforschung“ soll mit diesem Forschungsvorhaben eine politische Biografie Karl Wolffs erarbeitet werden. Von früher politischer Prägung und Karriere im Dritten Reich, von seiner Einbindung in den Vernichtungskrieg und dem Versuch, seine Biografie nach 1945 zu „glätten“, entsprach sein Lebensweg in vielen Details den Schlüsselfiguren dieser Tätergruppe. Über seine Tätigkeit im Führerhauptquartier sowie ab 1943 als Höchster SS- und Polizeiführer in Italien war er tief in die nationalsozialistischen Verbrechen verstrickt. Dennoch gelang es ihm nach 1945, weitgehend unbehelligt von Strafverfolgung und nach nur einer kurzen Haftstrafe, sich in der Bundesrepublik zu etablieren. Neben der Frage nach generationeller Prägung, Karriereverlauf, Weltbildern und Motivstrukturen werden so auch die konkreten sozialen und kulturellen Handlungszusammenhänge für seine Tätigkeitsfelder zu berücksichtigen sein. Ebenso ist sein Lebensweg ein interessantes Fallbeispiel für den Umgang mit NS-Tätern im öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland. Die Archivrecherchen wie die Aufarbeitung des Materials werden bis zum Ende des ursprünglichen Förderungszeitraums abgeschlossen sein. Somit werden weitere 12 Monate benötigt, um das Manuskript fertigzustellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen