FOR 1091: Ästhetik und Praxis populärer Serialität
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In der ersten Förderphase (2010-2013) fand die Arbeit der Forschergruppe auf drei Untersuchungsebenen statt. Die sechs Teilprojekte dieser Förderphase untersuchten: welche Erzählformen und Erzählverfahren für populäre Serien charakteristisch sind (Ebene der Narration); welche Akteursrollen und Rezeptionshandlungen von seriellen Erzählungen spezifisch in der Populärkultur – im Unterschied zu anderen kulturellen Feldern – begünstigt bzw. angestoßen werden (Ebene der Distinktion); welche kulturhistorischen Verhältnisse durch populäre Serien vorausgesetzt und unterstützt werden (Ebene der Geschichte). In der zweiten Förderphase (2013-2016) ging es in sieben Teilprojekten um die historische Grundierung, die konzeptionelle Vertiefung und die Erweiterung des Gegenstandsbereiches "Populärkultur und Serialität". Die Teilprojekte differenzierten somit die begrifflichen Befunde der ersten Projektphase, erschlossen aber auch neue Gegenstände mit Blick auf bestehende Forschungslücken (z.B. digitale Serialität anhand von Computerspielen, nicht-fiktionale Serienformate anhand von Reality TV, Serienformate des 19. Jahrhunderts anhand von Feuilletonromanen und Periodika). Die Forschergruppe konnte ein weites internationales Forschungsnetzwerk etablieren und durch die Veröffentlichung eines regelmäßigen Newsletters (abonniert von 293 Personen) aufrechterhalten. 10 Fellows (allesamt führende Spezialist*innen auf ihrem Feld) und 10 assoziierte Drittmittelprojekte halfen dabei, die Gruppe im Zentrum eines neuen und äußerst vitalen internationalen Forschungsfeldes zu situieren. Mit der erfolgreichen Durchführung von zwei Konferenzen (Göttingen 2013, Berlin 2016) und der Veröffentlichung von zwei Sammelbänden (Populäre Serialität: Narration – Evolution – Distinktion, 2012; Media of Serial Narrative, 2017) sowie einer großen Anzahl von thematischen Konferenzen und Einzelpublikationen etablierte sich die Forschergruppe als eines der gegenwärtig aktivsten geisteswissenschaftlichen Verbundprojekte weltweit. Die Arbeiten von Gruppenmitgliedern waren in großer Zahl auf internationalen Veranstaltungen und Vorträgen präsent. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf allen Ebenen stellte ein zentrales Anliegen dar. So wurden im Rahmen der Forschergruppenarbeit vier Dissertationen und eine Habilitation abgeschlossen. Daniel Stein wurde 2013 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet, nicht zuletzt für seine Arbeiten in der Forschergruppe. Die Forschergruppe unterhielt auch enge Kontakte zur Presse und machte ihre Forschungsergebnisse damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.