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Überwachung von Antinozizeption und Nozizeption unter Narkose mit Hilfe spinaler Schmerzreflexe
Antragsteller
Privatdozent Dr. Jan H. Baars
Fachliche Zuordnung
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 57382088
Moderne Narkosemonitore nutzen das EEG, um die Sedierungstiefe als eine Komponente der Narkose zu überwachen. Bis heute existiert jedoch kein Überwachungsverfahren, mit dem die „Analgesie“ oder genauer die Balance zwischen dem nozizeptiven chirurgischen Stimulus und der antinozizeptiven Wirkung von Anästhetika intraoperativ bei einem bewusstlosen Patienten erfasst werden kann. Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass Anästhetika nozizeptive Stimuli überwiegend auf Ebene des Rückenmarks unterdrücken, während zerebrale Effekte eine nur untergeordnete Rolle spielen. Zur Überwachung der antinozizeptiven Wirkung von Anästhetika könnten demzufolge spinale Antworten genutzt werden. In diesem Projekt wird geprüft, ob mit Hilfe elektrisch evozierter Schmerzreflexe die antinozizeptive Wirkung von Anästhetika erfasst werden kann. Dazu soll gezeigt werden, dass die Unterdrückung der Schmerzreflexe mit der Unterdrückung motorischer Reaktionen auf Schmerzreize korreliert. In einem weiteren Schritt wird untersucht, inwieweit ein chirurgischer Stimulus (Hautschnitt) beim anästhesierten Patienten zu einer temporären Erhöhung der Schmerzreflexantwort führt. Es ist zu erwarten, dass die Reflexantwort unter chirurgischer Stimulation durch intraspinale Summationseffekte steigt. Damit wäre es möglich, die Analgetika- oder Anästhetikakonzentration dem jeweiligen nozizeptiven Input intraoperativ anzupassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen