Detailseite
Projekt Druckansicht

Erhebung des politischen deklarativen Wissens von Drittklässlern. Vergleich des Lernerfolgs von Instruktionen mit und ohne Einsatz von Concept Maps im Sachunterricht

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2007 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 55170159
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der quasi-experimentellen Studie wurden zwei Fragestellungen verfolgt: Eignen sich Concept Maps als Instrument zum Messen von politischem Wissen bei Drittklässlern? Zeigt sich ein signifikanter Unterschied im Lernerfolg zwischen Klassen, die im Sachunterricht mit Concept Maps arbeiten (4 Versuchsklassen) und Klassen, die ohne Concept Maps unterrichtet werden (4 Kontrollklassen)? Dem Pretest, der aus einer Mapping-Aufgabe (geschlossenes Format mit vorgegebenen Begriffen und Verknüpfungen) und vier Wissensfragen (Mehrfachwahlaufgaben) besteht, folgte eine sechsstündige Unterrichtseinheit zum Thema "Regeln und Gesetze – wie unterscheiden sie sich?". Die Übungen auf den Arbeitsblättern sind inhaltlich gleich. Die Versuchsklassen arbeiten jedoch mit Concept Maps. Im Posttest wurden die Aufgaben des Pretests wiederholt. Zur statistischen Auswertung der Concept Maps wurden die Software-Programme MaNet sowie SPSS genutzt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Concept Maps geeignet sind, politisches deklaratives Wissen bei Drittklässlern differenziert zu messen. Als valide und reliabel erweist sich hierfür der Korrelationskoeffizient, der sowohl die Anzahl der Verknüpfungen, die Beschriftungen als auch Richtungen der Propositionen im Vergleich zu einem Referenznetz berücksichtigt. Ein Lernfortschritt dokumentiert sich in der Zunahme richtiger Verknüpfungen zwischen den Konzepten. Als vorteilhaft zeigt sich dieses Testinstrument, da es ohne Treatment eine zeitliche Stabilität aufzuweisen scheint (Test-Retest-Methode), sich Fehlkonzepte der Schüler/-innen gut identifizieren lassen, es auch bei heterogenen Lerngruppen mit großen Leistungsunterschieden differenzierte Diagnosen ermöglicht. Sowohl für die Grundschüler/-innen als auch für die Lehrkräfte war das Arbeiten mit Concept Maps einfach. Die Ergebnisse dieser Studie legen die Vermutung nahe, dass Instruktionen mit Hilfe von Concept Maps das politische Lernen besser unterstützen als andere Unterrichtsmethoden. Ein positiver Effekt des Unterrichtens mit Hilfe von Concept Maps scheint sich insbesondere dann abzuzeichnen, wenn die verbalen Fähigkeiten der Schüler/-innen nicht so gut entwickelt sind. Folgeuntersuchungen zu diesem Bereich erscheinen viel versprechend.

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung