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SFB 617:  Molekulare Mechanismen der epithelialen Abwehr

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485085
 
Wir möchten ergründen, warum wir erstaunlicherweise von den auf Körperoberflächen ständig präsenten Mikroorganismen nicht infiziert werden und auf welche Weise Körperoberflächen - unabhängig von spezialisierten Abwehrzellen des Immunsystems - in der Lage sind, Infektionen aktiv zu verhindern. Schwerpunkte liegen daher in der detaillierten Analyse antimikrobiell wirksamer epithelialer Peptide und Proteine des Süßwasserpolypen, des Menschen (insbesondere der Haut, des Gastrointestinaltraktes und der Lunge), des Rindes und der Maus. Es werden sowohl konstitutiv produzierte, mehr oder weniger breit wirkende antimikrobielle Peptide sowie weitere, erst durch Kontakt mit Pathogenen induzierbare antibiotische Peptide analysiert. Die von pathogenen Mikroorganismen produzierten Induktoren antimikrobiell wirkender Peptide sowie Faktoren, die in Epithelzellen Entzündungsmediatoren induzieren oder aus inaktiven Vorstufen aktive Peptidantibiotika generieren, sollen strukturell charakterisiert werden. Insbesondere soll das Induktionsspektrum dieser "Pathogen-assoziierten Moleküle" in verschiedenen Epithelzellen untersucht werden. Darüber hinaus sollen biophysikalische und physikalisch-biochemische Untersuchungen an rekombinant hergestellten antibiotischen Peptiden Aufschluss über die Wirkmechanismen der Abtötung unterschiedlicher Mikroorganismen geben. Wir erhoffen neue Erkenntnisse zu natürlichen Abwehrstrategien gesunder Körperoberflächen und damit auch neue Ansätze zum Verständnis lokal begrenzter epithelialer Infektionen, insbesondere der Haut, des Atmungstraktes, des Darms sowie der Harnwege. Ein wichtiges Ziel dieses Sonderforschungsbereichs soll es sein, körpereigene Peptidantibiotika einer therapeutischen Nutzung zugänglich zu machen. Aufgrund ihres völlig anderen Wirkmechanismus könnten diese antibiotischen Peptide mit Wahrscheinlichkeit eine echte Alternative zu klassischen Antibiotika in der Bekämpfung antibiotika-resistenter Mikroorganismen bieten. Die Suche nach induzierbaren Peptidantibiotika sowie das Auffinden von Molekülen, die von Pathogenen freigesetzt werden und von Erkennungsstrukturen der Epithelzellen erkannt werden und die Freisetzung antibiotischer Peptide, aber nicht proentzündlicher Zytokine anregen, lassen neue Konzepte einer "Stärkung" des angeborenen epithelialen Abwehrsystems erwarten.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
 
 

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