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Geschlechterverhältnis und reproductive skew bei gruppenlebenden Lemuren (Eulemur fulvus und Propithecus verreauxi)

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5436777
 
Ein Nachteil des Lebens in stabilen Gruppen besteht bei vielen Arten darin, dass der Fortpflanzungserfolg gleichgeschlechtlicher Individuen nicht gleichverteilt ist. Zur Erklärung dieses reproductive skew gibt es zwei Klassen von evolutionstheoretischen Modellen (transactional models; compromise models), die unterschiedliche Annahmen über die proximaten Ursachen und Mechanismen der Kontrolle der Fortpflanzung innerhalb einer Gruppe machen. Zusätzlich liefert die Theorie der Biologischen Märkte ein unabhängiges Gerüst zur Analyse sozialer Transaktionen. Ein Ziel dieses Projekts ist es, die Annahmen und Vorhersagen dieser Modelle erstmals an den Männchen gruppenlebender Lemuren zu überprüfen und so zu einer Klärung der Beziehung zwischen diesen theoretischen Modellen beizutragen. Mit diesem Ansatz soll auch erstmals eine zentrale Frage der Sozioökologie der Primaten, nämlich nach der Kontrolle und den Konsequenzen der Gruppenzusammensetzung, bearbeitet werden. Rotstirnmakis (Eulemur fulvus) und Larvensifakas (Propithecus verreauxi) eignen sich in besonderer Weise für diese Untersuchung da sie (1) Familien repräsentieren, bei denen Gruppenleben unabhängig entstanden ist, (2) trotz geringer Weibchenzahl pro Gruppe (1-4) mehrere Männchen enthalten und (3) trotzdem ein Männchen pro Gruppe einen Großteil der Fortpflanzung für sich monopolisiert. Eine Kombination von Freilandbeobachtungen, play-back Experimenten und genetischen Verwandtschaftsuntersuchungen soll die Daten liefern, mit denen entschieden werden kann, wie Dominante und Subordinierte um die Fortpflanzung konkurrieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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