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KFO 124:  Das Tumormikromilieu

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5397363
 
In der begrenzten Wirksamkeit chemo- und strahlentherapeutischer Behandlung vieler solider Tumore liegt der Bedarf zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien begründet. Die Identifikation von tumorspezifischen Antigenen führte dazu, dass die Immuntherapie eine zentrale Rolle in der Entwicklung innovativer biotherapeutischer Behandlungskonzepte erhielt. Leider konnten aber bisher weder unspezifisch-immunmodulierende noch spezifische Ansätze die Erwartungen im klinischen Alltag erfüllen.
Eine Impfung zur Tumorbehandlung hat zum Ziel, im Patienten eine effiziente Immunantwort gegen den Tumor zu erzeugen. Molekularer Angriffspunkt sind Peptide, die sich von tumorassoziierten Antigenen ableiten und im Kontext mit MHC Klasse I-Molekülen präsentiert werden. Der Fokus der meisten bisherigen Arbeiten war auf die Tumorzelle selbst gerichtet. Aufgrund ihrer Heterogenität und genetischen Instabilität stellen Tumorzellen ein der Immuntherapie schwer zugängliches Ziel dar. Ein maligner Tumor stellt nicht nur eine Ansammlung genetisch, phänotypisch und funktionell pathologisch veränderter Zellen dar, sondern ist ein komplexes Gewebe, dessen Komponenten sich gegenseitig beeinflussen. Tumorinfiltrierende Lymphozyten bilden mit ortsständigen Bindegewebszellen das Mikromilieu eines soliden Tumors. Daher kann bei der Suche nach geeigneten Zielstrukturen für immuntherapeutische Interventionen das Tumormikromilieu geeignete Strukturen stellen. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren deutlich, dass das Mikromilieu des Tumors zelluläre Immunantworten wesentlich beeinflusst. Dabei wurden sowohl direkte als auch indirekte Mechanismen der Immunmodulation identifiziert. Erstere führen zu einer Inaktivierung von bereits formierten zytotoxischen Zellen, letztere mittelbar über regulatorische immunkompetente Zellen zur Induktion einer Toleranz. Diese Mechanismen der peripheren Toleranzinduktion sind aber nicht Tumoren vorbehalten, sondern finden sich physiologisch in vielen Geweben und in einer semi-allogenen Konstellation während der Schwangerschaft.
Das Ziel der Arbeiten im Rahmen dieser Klinischen Forschergruppe liegt in der Charakterisierung von "in situ" ablaufenden Immunreaktionen sowie deren Interaktionen mit dem Tumormikromilieu. Mittels zellbiologischer und molekularer Verfahren soll ein Gesamtbild der immunologisch relevanten Prozesse im Tumor erarbeitet werden. Dies soll letztendlich ermöglichen, die Effizienz immunologischer Tumortherapien zu erhöhen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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