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Glyzinrezeptor Autoantikörper und spinale Fehlinhibition

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415914819
 
Autoantikörper gegen den Glycinrezeptors (GlyR) sind mit dem Stiff-Person-Syndrom und der lebensbedrohlichen progressiven Enzephalomyelitis mit Rigidität und Myoklonus bei Kindern und Erwachsenen assoziiert. In der vorherigen Förderperiode haben wir gezeigt, dass Autoantikörper nicht nur gegen postsynaptische GlyRs gerichtet sind, sondern auch an präsynaptische GlyRα-Untereinheiten binden können. Darüber hinaus haben Autoantikörper in einigen Fällen die postsynaptische GlyRβ-Untereinheit zum Ziel. Unsere kürzlich etablierte Analyse von GlyRs bei ultrastruktureller Auflösung mittels Gefrierbruch und Immunogold-Markierung soll nun angewendet werden, um Beeinträchtigungen der nanoskaligen Organisation und Plastizität von GlyRs in Rückenmarksneuronen unter der Bindung verschiedener, gut charakterisierter GlyR-Autoantikörper an postsynaptische GlyRs aufzuzeigen. Wir werden untersuchen, wie sich intrazelluläre Adaptor- und Gerüstproteine von postsynaptischen GlyRs zu Autoantikörpereffekten auf die nanoskalige Organisation und Funktion von GlyRs auswirken. Zusätzlich werden Autoantikörper-induzierte Mechanismen untersucht, die dynamischen Veränderungen von plasmamembranständigen GlyRs zugrunde liegen. Basierend auf unseren Beobachtungen, dass GlyR-Autoantikörper zusätzlich an präsynaptische GlyRs binden, werden wir den Beitrag präsynaptischer Fehlfunktion, die durch Autoantikörperbindung bedingt sind, zur Krankheitspathologie bestimmen. Mittel dieser Strategien soll aufgedeckt werden, wie und ob GlyR-Autoantikörper die synaptische Morphologie und Plastizität beeinflussen, um Mechanismen zu identifizieren, die der Pathophysiologie von GlyR-Autoantikörpern zugrunde liegen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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