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Ausgrabung des nördlichen Teils der Ramses-Stadt unter siedlungsgeschichtlichen und historischen Gesichtspunkten bei gleichzeitiger Erstellung eines Stadtplanes mittels magnetischer Messungen und deren Auswertung

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 1982 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5088072
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In einer für die deutschsprachige Ägyptologie eher seltenen Form widmete sich das Projekt „Ramses-Stadt“ im Rahmen einer stratigraphischen Grabung mit integrierten magnetischen Messungen der nördlichen Hauptstadt Ägyptens zur Ramessidenzeit. In seiner Größe läßt es sich innerägyptisch mit den langjährigen Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Kairo, (DAI) auf Elephantine, den Unternehmungen der Deutschen Orient Gesellschaft in Amarna zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts, außerägyptisch mit Projekten wie Olympia, Pergamon, Milet, Troja oder Bogazköy vergleichen. Inhaltlich kann auf zahlreiche wichtige Ergebnisse verwiesen werden, von denen die herausragendsten historisch neuen Fakten oben kurz dargelegt wurden (Hethiter in Ägypten, Metallgroßverarbeitung, Stallungen, Glas- und Ägyptisch-Blau-Produktion, Palast Ramses' II., Diplomatische Korrespondenz, magnetische Messungen). Ab 2002/2003 trat das Projekt in eine neue Phase ein: Vor Ort in Qantir wurde nurmehr aufgearbeitet und mit der Hauptbasis Hildesheim das Publikationsprogramm intensiv vorangetrieben. Von insgesamt acht Bänden der „Forschungen in der Ramses-Stadt“ sind allein fünf seit 2005 im Gerstenberg-Verlag, Hildesheim, erschienen, weitere Bände befinden sich in Vorbereitung und werden in naher Zukunft erscheinen. Die herausragende Stellung des Projektes „Ramses-Stadt“ manifestierte sich während seiner gesamten Laufzeit außerdem darin, daß es sich einer besonders gefährdeten Region widmete, die in naher Zukunft nicht mehr in der beschrieben Form erforscht werden kann, da der Landverbrauch durch rezente Überbauung, Ausbau der Infrastruktur und agrarische Nutzung beständig intensiviert wird. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse erhalten hierdurch besonderes Gewicht. Es muß davon ausgegangen werden, daß bei kontinuierlicher Fortsetzung unter Beibehaltung von Ausgrabungsstab, Methode und Technik weitere Erkenntnisse der beschrieben Art hätten gewonnen werden können. Dies gilt um so mehr, als Siedlungsgrabungen in Ägypten eher eine Ausnahme sind. Das Projekt „Ramses-Stadt“ wurde in Kooperation mit dem Supreme Council of Antiquities (SCA), Kairo, dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI), Kairo, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD), München, dem Institut für Allgemeine und Angewandte Geophysik der Universität München, der British Academy und dem UCL, der Kali+Salz AG (K+S), Salzgitter, und zahlreichen ägyptologischen Instituten und Fachwissenschaftlern verschiedener Disziplinen innerhalb und außerhalb Europas durchgeführt.

 
 

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