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TRR 355:  Heterogenität und funktionelle Spezialisierung regulatorischer T-Zellen in unterschiedlichen Mikromilieus

Fachliche Zuordnung Biologie
Medizin
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490846870
 
Foxp3+ regulatorische T (Treg)-Zellen sind eine Untergruppe von CD4+ T-Zellen, die als wichtige Regulatoren der Immunantwort gelten. Fehlende oder defekte Treg-Zellen führen zu Autoimmunität, während übermäßige Treg-Zell-Antworten wirkungsvolle Immunreaktionen gegen Neo-Autoantigene im Rahmen von Tumorimmunität oder gegen Fremdantigene im Rahmen von Pathogenabwehr beeinträchtigen. In den letzten Jahren hat sich jedoch herausgestellt, das Treg Zellen tiefgreifend in die funktionelle Architektur verschiedener Gewebe integriert sind und Aufgaben haben, die nicht in direktem Zusammenhang mit ihrer Immunfunktion stehen. Trotz grundsätzlicher Gemeinsamkeiten in Bezug auf ihre Identität, müssen Treg-Zellen je nachdem in welcher anatomischen Nische sie sich befinden als ausgesprochen heterogen angesehen werden. Nur durch das Verständnis dieser Heterogenität und funktionellen Spezialisierung wird es möglich sein, Treg-Zell-gerichtete interventionelle Strategien zu entwerfen, die nicht nur zum Ziel haben, die Immun- und Gewebehomöostase wiederherzustellen, sondern auch Regeneration und Remodeling von Geweben zu befördern.Es ist aktuell unklar, wie sich Treg-Zell-Heterogenität entwickelt und wie sie aufrechterhalten wird, ob organspezifische Phänotypen und funktionelle Attribute von Treg-Zellen etwa das Resultat selektiver Rekrutierung aus dem Pool zirkulierender Treg-Zellen sind oder ob Treg-Zell-Heterogenität auf lokalen Anpassungsreaktionen beruht. Auf molekularer Ebene müssen die wichtigsten Regulatoren dieser Prozesse, z.B. epigenetische, transkriptionelle oder posttranskriptionelle Mechanismen, erforscht werden, um neue Einblicke in Treg-Zellen als hochgradig heterogene und kontextspezifische Modulatoren der Gewebehomöostase zu gewinnen.Die Voraussetzungen und Folgen der Heterogenität und funktionellen Spezialisierung von Treg-Zellen werden in einer Vielzahl von gewebe- und krankheitsspezifischen Fragestellungen untersucht werden, darunter Treg-Zellen im Muskel während körperlicher Betätigung und nach Muskelverletzung, Treg-Zellen in Blutgerinnseln, Allergen-spezifische Treg-Zellen in Lungengewebe, Treg-Zellen im Darm und Treg-Zellen bei chronischen Entzündungen im zentralen Nervensystem. Zusammenfassend wird der TRR 355 aufeinander abgestimmte Strategien verfolgen, mit dem Ziel, organspezifische und krankheitsspezifische Moleküle und Prozesse zu identifizieren, die für eine Validierung als Ziele für zukünftige Treg-Zell-gerichtete Interventionsstrategien geeignet sein könnten. Damit soll das volle Potenzial von Treg-Zell-basierten therapeutischen Interventionen ausgeschöpft werden: Über konventionelle Ansätze hinaus, die Treg-Zellen für die Modulation von (Auto-)Immunreaktionen und chronischen Entzündungen nutzen, wollen wir Treg-Zellen für die Entwicklung maßgeschneiderter Immuntherapien einsetzen, um gezielt Organregeneration und Wiederherstellung der Gewebehomöostase zu fördern.
DFG-Verfahren Transregios

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Antragstellende Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
 
 

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