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Oxytocin, Emotionserkennung und Empathie - Verhaltenseffekte und neurofunktionelles Korrelat
Antragsteller
Professor Dr. Gregor Domes
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 45462376
Oxytocin (OXT) hat weit reichende modulatorische Funktionen in der sozialen Interaktion von Säugetieren. Humanstudien zeigen, dass OXT auf der einen Seite soziale Angst reduziert und auf der anderen Seite Vertrauen und soziale Annäherung begünstigt. Auf der Suche nach den beteiligten Teilfunktionen konnten wir in einer Vorstudie zeigen, dass OXT das Erschließen emotionaler Zustände anhand der Mimik erleichtert. In einer weiteren Studie ermittelten wir supprimierende Effekte von OXT auf die Amygdala unabhängig von der Valenz der dargebotenen emotionalen Gesichter. Insofern scheinen die Effekte von OXT z.T. über limbische Strukturen vermittelt, wobei OXT möglicherweise das allgemeine Arousal vermindert und damit soziale Annäherung begünstigt. Die Effekte von OXT auf die Emotionserkennung deuten auf eine modulierende Wirkung im Bereich der Empathie hin. Die spezifischen Teilfunktionen und das zugrunde liegende neuronale Korrelat sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Insbesondere könnten die berichteten Effekte bei der Emotionserkennung über die Amygdala selbst, aber auch über Strukturen des Spiegelneuronensystems (SNS) vermittelt sein, welchem in aktuellen neurofunktionellen Modellen der Emotionserkennung eine zentrale Rolle zugedacht wird. Insofern ist sowohl auf Verhaltensebene (z.B. Spiegeln mimischer Emotionen) als auch auf neuronaler Ebene (Aktivität im SNS) eine Untersuchung der Effekte von OXT von weitreichender Bedeutung. In mehreren Experimenten werden einerseits die Effekte von OXT auf die Emotionswahrnehmung und –erkennung im Allgemeinen untersucht, und andererseits im Speziellen auf die Spiegelung bzw. Imitation mimischer Emotionen. Dabei werden jeweils Daten sowohl auf Verhaltensebene als auch auf der Ebene neuronaler Aktivität mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) erhoben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Sabine C. Herpertz