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Fetale Programmierung und Plastizität der geschlechtsspezifischen Immunität gegen Krankheitserreger

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429191104
 
Die Immunentwicklung des Fötus wird durch die Herausforderungen der modernen Umwelt, wie z. B. eine hohe mütterliche Stresswahrnehmung, beeinflusst. Pränataler Stress wiederum erhöht das Risiko für Infektionen im späteren Leben der Nachkommen. Studien, die auf eine verbessertes Verständnis des Zusammenhangs zwischen mütterlichem Stress und fetaler Immunentwicklung abzielen, schenken dem Geschlecht der Nachkommen meist keine Beachtung. Dies ist überraschend, da erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede beim Infektionsrisiko bekannt sind. Wir wollen diese Wissenslücke schließen und stellen die Hypothese auf, dass eine pränatale Stressbelastung die geschlechtsspezifische Immunität gegen Pathogene während des gesamten postnatalen Lebens beeinflusst. Wir behaupten weiterhin, dass diese Beeinflussung der geschlechtsspezifischen Immunität als Reaktion auf pränatalen Stress zu evolutionären Kompromissen führt. Aufbauend auf unsere Erkenntnisse aus der ersten Förderphase werden wir durch Influenza-A-Virus ausgelöste Infektionen in Mausmodellen verwenden, um die biologische Relevanz der veränderten Immunität nach vorgeburtlichem Stress in männlichen und weiblichen Nachkommen zu verstehen. In translationalen Ansätzen werden wir diese Erkenntnisse anhand von Daten und biologischen Proben an Kindern überprüfen, die in einer prospektiv angelegten Schwangerschaftsstudie geboren wurden. In enger Zusammenarbeit mit anderen Projekten der FOR 5068 liegt unser Schwerpunkt auf der Entschlüsselung der geschlechtsspezifischen angeborenen und adaptiven Immunantwort und ihrer Modulation durch Steroidhormone. Auch planen wir, die Expertise innerhalb der FOR 5068 zu nutzen, um zu untersuchen, ob durch das X-Chromosom kodierte Gene durch pränatalen Stress beeinflusst werden. Zusammengenommen liefert dieses Projekt wertvolle Erkenntnisse über die Pathomechanismen, die einer pränatal geprägten, geschlechtsspezifischen Anfälligkeit für Infektionen während des gesamten Lebens zugrunde liegen. Unsere Studie hat das Potenzial, Gesundheitsrichtlinien und Impfschemata für ausgewählte Geschlechts- und Altersgruppen zu spezifizieren, die eine höhere Anfälligkeit für Infektionen aufweisen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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