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SP4: Eine Analyse des Transformationspotenzials von Individuen: Die Rolle von Präferenzen, Wahrnehmungen und sozialen Beziehungen
Antragstellerinnen
Dr. Susann Adloff; Professorin Dr. Katrin Rehdanz
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428658210
Das Ziel von SP4 in Kili-SES-1 war es, die Beziehung zwischen dem Angebot von Naturleistungen (NCP) und dem menschlichen Wohlbefinden im sozial-ökologischen System (SES) des Kilimandscharos zu analysieren. Dabei wurde untersucht, wie ökonomische Präferenzen, sozioökonomische Charakteristika und die Interaktion auf Märkten diese Beziehung beeinflussen. Kili-SES-2 ergänzt diese Analyse durch die Untersuchung von Transformationspotenzialen. Da das SES u.a. aufgrund von Klimawandel und Populationsdynamiken einem steten Wandel unterworfen ist, ist die Anpassungsbereitschaft von Menschen innerhalb des SES von zentraler Bedeutung für die Resilienz des Systems. Der Impuls für Veränderungen in Interaktionsmustern mit der Natur, um sich an ökologische Veränderungen im SES anzupassen, kann von Institutionen, Initiativen oder von Einzelpersonen in einer Gemeinschaft ausgehen. In SP4 liegt der Fokus weiterhin auf der Rolle von Individuen, deren Transformationspotenzial anhand von zwei Leitfragen untersucht wird: Wie reagieren Menschen im SES auf Veränderungen im NCP-Angebot und welches Potential haben sie, andere Menschen im SES ebenfalls zu einer Veränderung ihrer Interaktionsmuster mit der Natur zu bewegen? Um die erste Frage zu beantworten, untersuchen wir individuelle Einflussfaktoren für die Bereitschaft, Änderungen in der Interaktionsweise mit der Natur vorzunehmen. Insbesondere betrachten wir die Rolle von Merkmalen der NCP-Änderung (z.B. Angebotsanstieg vs. - rückgang) und Merkmalen der Lösungspfade (marginale vs. transformative Veränderung). Die Beantwortung der zweiten Frage erfordert ein Verständnis dafür, wie individuelle Veränderungen zu gesellschaftlichen Veränderungen führen können, wobei neben den soziodemografischen Merkmalen einer Person insbesondere ihre Einbettung in das soziale Netzwerk betrachtet wird. Diese Fragestellungen sollen in drei miteinander verbundenen Arbeitspaketen (WPs) analysiert werden. In WP1 wird ein multifaktorielles Vignettenexperiment verwendet, um die individuelle Bereitschaft zu Verhaltensänderungen aufgrund einer Änderung des NCP-Angebots in Abhängigkeit von den Merkmalen der NCP-Änderung und der möglichen Lösungspfade zu untersuchen. In WP2 wird eine auf dem Experiment aufbauende Fragebogenuntersuchung durchgeführt, die neben soziodemografischen Charakteristika insbesondere die Rolle der Wahrnehmung von Problemen, Lösungspfaden und vorhandenen Ressourcen analysiert. In WP3 wird schließlich durch ein Experiment und der Analyse des sozialen Netzwerkes der jeweiligen Person betrachtet, wer besonders geeignet ist, um Veränderungen in der Gemeinschaft zu verbreiten. Insgesamt wird unsere Forschung damit umfassende Informationen für die Beurteilung der Frage liefern, wie Individuen im Kili SES auf ökologische Veränderung reagieren und so maßgeblich zum Verständnis der Dynamiken innerhalb des SES beitragen. SP4 liefert auf diese Weise wichtiges System- und Transformationswissen für die Arbeit der Forschungsgruppe.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 5064:
Die Rolle der Natur für das menschliche Wohlergehen im sozial-ökologischen System des Kilimandscharo (Kili-SES)
Internationaler Bezug
Schweiz, Tansania
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Dominic Martin; Dr. Jennifer Kasanda Sesabo
Mitverantwortliche
Professorin Dr. Berta Martín López; Professor Dr. Ulrich Schmidt