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Der Effekt kombinierter VKB-Ruptur und anterolateraler Kapselverletzung mit lateralen Meniskusläsion und deren Rekonstruktion auf den tibiofemoralen Gelenkdruck
Antragsteller
Dr. Lukas Willinger
Fachliche Zuordnung
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414968407
Kombinationsverletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) mit der anterolateralen Kapsel und dem lateralen Meniskus sind häufig und stellen eine große Herausforderung hinsichtlich der therapeutischen Versorgung dar. Das Risiko einer sekundären Arthroseentwicklung wird bei falscher Indikationsstellung deutlich erhöht. Trotz vorliegender Beschreibungen verschiedener operativer Techniken sind die Auswirkungen dieser Methoden auf die Gelenkkinematik und auf den tibiofemoralen Druck nur unzureichend untersucht. Ziel dieser Studie ist es den Einfluss von Radiärrissen des Außenmeniskus-Hinterhorn in Kombination mit einer VKB-Ruptur und Verletzung der anterolateralen Strukturen auf die antero-posteriore Translation und tibiale Rotation zu untersuchen. Ein weiteres Ziel ist es, den tibiofemoralen Kontaktdruck nach einer anterolateralen Rekonstruktion in modifizierter Lemaire-Technik in Abhängigkeit der Integrität des lateralen Meniskus zu beschreiben.Die Hypothese lautet, dass eine extraartikuläre anterolaterale Tenodese nach Lemaire bei gleichzeitiger Verletzung des lateralen Meniskus zu einer signifikanten Druckerhöhung verglichen mit dem nativen Kniegelenk führt. Zusätzlich wird angenommen, dass die Kombination aus lateraler Meniskusverletzung sowie Verletzung des anterolateralen Komplexes zu einer signifikant erhöhten tibialen Innenrotation und anterioren Translation des Tibiaplateaus führt.Methodik:In einer biomechanischen Roboterstudie (Stäubli TX90, Stäubli und Co.) wird durch sequentielle Dissektion des VKB, der anterolateralen Kapsel und des Außenmeniskus eine Kombinationsverletzung simuliert. Die tibiale Translation und Rotation wird automatisch durch den Roboter gemessen und ausgewertet. Zur Bestimmung des Einflusses der Rekonstruktion der einzelnen Strukturen (VKB, anterolaterale Kapsel, lateraler Meniskus) auf den tibiofemoralen Kontaktdruck werden drucksensitive Messfolien (Tekscan 4011 K) in den Gelenkspalt eingebracht. Eine Zwei-Faktorielle ANOVA wird zum Vergleich abhängiger Variablen (Druck, Kontaktfläche, Rotation, Translation) über 2 unabhängige Variablen (Status anterolateral, Status Meniskus) herangezogen. Die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung können dazu beitragen, den Evidenzgrad hinsichtlich der Indikationsstellung für eine anterolaterale extraartikuläre Stabilisierung nach Lemaire weiter zu verbessern und somit helfen die klinische Versorgung der Patienten zu optimieren und eine frühzeitige Arthroseentwicklung zu verhindern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Dr. Andrew Amis