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Das Handwerk der Literatur, 1775-2010

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389733629
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Handwerk ist eine der großen Faszinationen der gesellschaftlichen Moderne. Das zeigt auch die Literatur, die zwar kein Handwerk im engeren Sinne ist, sich aber durchgängig mit Handwerk befasst. Nicht umsonst präsentieren literarische und ästhetische Texte besonders seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auffallend häufig längst vergangene Handwerkswelten, stellen Handwerker:innen dar oder diskutieren im Rückgriff auf Handwerk den Status von Literatur und vor allem die Unterscheidung zwischen ‚guter‘ und ‚schlechter‘ Literatur. Das Forschungsprojekt „Das Handwerk der Literatur, 1775–2010“ hat diesen in seiner Breite bislang nicht erfassten Bezug von Literatur auf Handwerk untersucht. In komparatistisch angelegten Analysen literarischer und ästhetisch-poetologischer Texte von Autor:innen wie Johann Wolfgang Goethe, Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck, E.T.A. Hoffmann, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, Hermann Stehr, Karl Scheffler, Georg Lukács und Walter Benjamin wurde im Rahmen des Projekts gezeigt, dass deutschsprachige Literatur sich seit 1775 kontinuierlich mit Handwerk befasst und dabei nicht nur moderne Arbeitsverhältnisse reflektiert, sondern auch entscheidend an der ‚Erfindung‘ eines typisch modernen Handwerksbildes mitarbeitet; dabei wurde auch verfolgt, wie Literatur sich selbst und ihre eigenen Möglichkeiten in der gesellschaftlichen Moderne zu erfassen sucht, indem sie ‚Handwerk‘ als eine ästhetisch-poetologische Kategorie profiliert und zu Konzepten wie ‚Literatur‘ und ‚Kunst‘ in Beziehung setzt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Archäologie des Arbeiter- und Bastlerstaats. Marc Schweskas Roman Zur letzten Instanz (2011), in: Weimarer Beiträge 66/3 (2020), S. 406–420
    Bies, Michael
  • Zyklopische Drechselbänke, eiserne Zimmermänner, Monstrescheren. Das Gespenst des Handwerks bei Marx, in: Michael Bies, Elisabetta Mengaldo (Hrsg.): Marx konkret. Poetik und Ästhetik des Kapitals, Göttingen: Wallstein, 2020, S. 219–238
    Michael Bies
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5771/9783835344464-219)
  • Wider das Fabrikenwesen. Goethe und das Handwerk der Klassik, in: Daniel Ehrmann, Nobert Christian Wolf (Hrsg.): Der Streit um Klassizität. Polemische Konstellationen vom 18. Jahrhundert zum 21. Jahrhundert, Paderborn: Brill/Fink, 2021, S. 47–65
    Bies, Michael
    (Siehe online unter https://doi.org/10.30965/9783846764435_004)
  • Das Handwerk der Literatur. Eine Geschichte der Moderne, 1775–1950, Göttingen: Wallstein, 2022
    Bies, Michael
    (Siehe online unter https://doi.org/10.5771/9783835349131)
 
 

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