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Erfassung, Dokumentation und Sondage der seit 1993 im niedersächsischen Nordharzvorland durch systematische Luftbildprospektion bekannt gewordenen neolithischen Erdwerke und ihre wissenschaftliche Auswertung (insbesondere Datierung und Funktion der Anlagen).

Antragsteller Dr. Michael Geschwinde
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34793695
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das wichtigste Ergebnis des abgeschlossenen Projektes ist die Erkenntnis, das die große Konzentration neolithischer Erdwerke im niedersächsischen Nordharzvoriand das Produkt eines vergleichsweise kurzen Zeitraums im 2. Viertel des 4. Jt. v. Chr. ist. Es handelt sich dabei um einen Zeithorizont, der im Arbeitsgebiet bislang nur anhand weniger Funde belegt war. Der konsequente Einsatz von AMS Datierungen bestätigt die zuerst von Raetzel-Fabian in Calden gewonnene Erkenntnis, dass eine Datierung der Anlage der Gräben nur über eine Datierung von basisnahem Material erfolgen kann, während die Funde aus den überiagernden Einfüllschichten bereits Recutting-Aktivitäten aus den folgenden Jahrhundert reflektieren können. Die gewonnen Datierungen lassen die Vermutung zu, dass großflächige "monumentale" Erdwerke mit Innenflächen von über 10. ha. mit der Michelsberger Kultur bzw. der Hutberg-Gruppe verknüpft sind. Anhand der sehr hohen Dichte zumindest im archäologischen Sinn gleichzeitig errichteter und genutzter Erdwerke stellt sich erneut die Frage nach der Funktion der Erdwerke und ihrer Bedeutung für das Siedlungsgefüge. Das abgeschlossene Projekt hat gezeigt, das es mit einem vertretbaren Aufwand möglich ist, eine derartige Erdwerkslandschaft zu dokumentieren und zu erschließen.

 
 

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