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Determinanten und Trajekte gesunder Lebenserwartung und Defizitakkumulation bei älteren Menschen in Deutschland - Follow-up der der KORA-Age Kohortenstudie

Antragstellerin Professorin Dr. Eva Grill
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316904889
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Höhere Lebenserwartung und die epidemiologische Transition bedeutet für industrialisierte Gesellschaften, dass ein höherer Anteil der Bevölkerung mit chronischen Gesundheitsproblemen und Einschränkungen konfrontiert wird. Wichtiges individuelles und gesellschaftliches Ziel ist das gesunde Altern. Die Ursachen gesunder Lebenserwartung sind jedoch heterogen. Zielsetzung dieses Projekts war es, in einer repräsentativen Stichprobe die Ursachen gesunden Alterns mit besonderer Berücksichtigung von Geburtskohorte und dem Konzept der Defizitakkumulation zu untersuchen. Wir haben Daten der KORA-Age Kohortenstudie genutzt. KORA-Age untersuchte in der ersten Welle 2008/09 alle Teilnehmenden der MONICA/KORA Surveys, die 1943 oder früher geboren wurden. Von diesen nahmen 4127 Personen an Interviews und Untersuchungen teil (KORA-Age 1). Eine Teilstichprobe wurde im Jahr 2012 erneut untersucht (KORA-Age 2). Zusätzlich zu diesen Personen der ersten Welle wurden im Jahr 2016 alle MONICA/KORA Teilnehmenden, die im Jahr 2015 65 Jahre oder älter waren, zur Befragung hinzugenommen (KORA-Age 3). Diesem Projekt ist es gelungen, Kohorten-, Alters und Periodeneffekte der Defizitakkumulation zu separieren. Wir konnten bestätigen, dass Morbidität mit dem Alter steigt, aber in allen Altersgruppen für Frauen höher war als für Männer. Das resultierte in durchgängig geringerer gesunder Lebenserwartung für Frauen. Ältere Erwachsene, die in der Zeit der Hungerperiode kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs empfangen oder geboren wurden, hatten im Alter von 65-71 Jahren mehr gesundheitliche Einschränkungen als Erwachsene, deren kritische Entwicklungsphase vor dem Beginn der Hungerperiode oder nach dem Ende der Hungerperiode, also nach der Währungsreform, lag. Wir konnten zusätzlich zeigen, dass Personen, denen es gelingt, ihr Niveau an gesundheitlichen Einschränkungen stabil zu halten, eine höhere Lebenserwartung haben. Zukünftige Forschung sollte sich genauer damit beschäftigen, wie es Individuen gelingen kann, Defizitakkumulation zu verhindern oder zu stabilisieren. Frühe Lebenserfahrungen und modifizierbare Lebensstilfaktoren spielen hierfür nach wie vor eine große Rolle.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017). The effect of income and wealth on the onset of health deficit accumulation in older adults in Europe–results from the SHARE study. Das Gesundheitswesen, 79(08/09), V-48
    Stephan, A. J., Strobl, R., & Grill, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1055/s-0037-1605645)
  • (2018). Do birth cohorts make a difference for deficit accumulation trajectories in older age? First results from the KORA-Age study. Revue d'Épidémiologie et de Santé Publique, 66, S236
    Stephan, A. J., Strobl, R., Holle, R., Meisinger, C., Ladwig, K. H., Linkohr, B., ... & Grill, E.
  • (2019). Being born in the aftermath of World War II increases the risk for health deficit accumulation in older age: results from the KORA-Age study. European journal of epidemiology, 34(7), 675-687
    Stephan, A. J., Strobl, R., Schwettmann, L., Meisinger, C., Ladwig, K. H., Linkohr, B., ... & Grill, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s10654-019-00515-4)
  • (2020). The times we are born into and our lifestyle choices determine our health trajectories in older age - Results from the KORA-Age study. Preventive medicine, 133, 106025
    Stephan, A. J., Strobl, R., Schwettmann, L., Meisinger, C., Ladwig, K. H., Linkohr, B., Thorand, B., Peters, A., & Grill, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.ypmed.2020.106025)
 
 

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