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PMU: Prähistorischer Bergbau und Metallurgie in Usbekistan
Antragsteller
Dr. Steffen Kraus
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315344689
Die frühesten Metallfunde in Zentralasien belegen eine Metallverarbeitung im 6./5. Jahrtausend v. Chr. Als Rohstoffquellen werden immer wieder die zentralasiatischen Kupfererzlagerstätten und im speziellen jene in Usbekistan genannt, ohne dies jedoch mit nachprüfbaren Daten zu belegen. Gezielte systematische Ausgrabungen in den Bergbaurevieren fanden kaum statt, und wenn, dann meist nur mittelalterlichen Fundstellen, die bereits durch schriftliche Quellen belegt sind. Der prähistorische Bergbau spielte bei den bisherigen (russischen/sowjetischen) Forschungen nur eine untergeordnete Rolle, weshalb in der Literatur nur eine grobe Darstellung über den Umfang der zentralasiatischen Erzlagerstätten und deren Bedeutung in der Prähistorie zu finden ist und daher auch über den Beginn der Ausbeutung kupferführender Lagerstätten kaum etwas bekannt ist. Andererseits sind die Spuren des prähistorischen Bergbaus in Usbekistan meist durch die mittelalterliche und neuzeitliche Nutzung stark überprägt, weshalb die prähistorische Nutzung der Lagerstätten nur mehr über den analytischen Weg nachgewiesen werden kann. Während für die Kupfererzlagerstätten des Iranischen Hochlands oder des Kaukasus bereits eine Vielzahl an Daten zur Verfügung steht, gibt es praktisch keine geochemische Analyse der Kupfervorkommen in Usbekistan. Das Primärziel des beantragten Projektes ist daher die Schaffung einer Datengrundlage durch gezielte Probennahmen und Surveys vor Ort, um das lagerstättenkundliche Potential der usbekischen Kupfervorkommen im Hinblick auf deren prähistorische Ausbeutung zu untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt ist Probenahme und Analyse von archäologischen Objekten im Nationalmuseum Taschkent und den Regionalmuseen. Anhand der zeitlichen Einordnung der Objekte zwischen dem Chalkolithikum und der Frühen Eisenzeit in Verbindung mit den Erzanalysen zur detaillierten Charakterisierung der Lagerstätten sind neue Erkenntnisse bezüglich der prähistorischen Ressourcennutzung und -verteilung während der einzelnen Zeitstufen zu erwarten, die die Bedeutung der Kupfererzlagerstätten Usbekistans als Rohstofflieferant in einem breiteren Zusammenhang darstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen