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Angststörung im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28156447
 
Angststörungen sind neben den Depressionen die häufigsten psychischen Erkrankungen im Postpartalzeitraum (1. In Abgrenzung zur Bezeichnung ¿postpartal¿, die nach DSM-IV (APA, 1996) durch ein genau definiertes Zeitfenster von vier Wochen nach der Geburt gekennzeichnet ist, wird im vorliegenden Antrag der zeitlich weiter gespannte Begriff ¿Postpartalzeitraum¿ als Zeitkriterium für die psychische Störung der Mutter verwendet. Damit soll dem Befund Rechnung getragen werden, dass Depressionen und Angststörungen gehäuft in einem Zeitraum von drei Monaten nach der Geburt auftreten (Hofecker-Fallahpour & Riecher-Rössler, 2003; Wenzel et al., 2003). Störungen der Mutter-Kind-Interaktion sowie kindliche emotionale und kognitive Entwicklungsdefizite konnten im Zusammenhang mit der postpartalen Depression wiederholt nachgewiesen werden. Die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion nimmt dabei als Moderatorvariable zwischen der mütterlichen Psychopathologie und dem kindlichen kognitiven Entwicklungsstand eine zentrale Rolle ein. Im Bereich der Angststörungen liegen bisher kaum Befunde zum Einfluss der mütterlichen postpartalen Angstsymptomatik auf die kindliche Entwicklung vor. Hauptziel der prospektiven Studie ist die Erforschung der bisher nicht untersuchten prädiktiven Bedeutung der mütterlichen Angststörung im Postpartalzeitraum für die kognitive Entwicklung des Kindes im Verlauf der ersten neun Lebensmonate. Es sollen ¿angstgestörte¿ Mutter-Kind-Dyaden drei und neun Monaten postpartum mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen werden. Im Alter von drei und neun Monaten ist die Untersuchung des kognitiven Entwicklungsstandes des Kindes geplant. Die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion und kindliche neurophysiologische Stressreaktionen sowie der Krankheitsverlauf und soziodemographische Faktoren sollen hinsichtlich ihrer Moderatorfunktion im Hinblick auf den möglichen Zusammenhang zwischen Merkmalen der kindlichen kognitiven Entwicklung und der mütterlichen postpartalen Angststörungen untersucht werden. Langfristiges Ziel ist der Erwerb von Grundlagenwissen für die Planung störungsspezifischer Mutter-Kind-zentrierter Interventionen mit dem Ziel der Prävention kindlicher Entwicklungsdefizite bei Kindern von Müttern mit Angststörungen im Postpartalzeitraum.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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