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Der NEXUS: Einblicke in die Blackbox pelagischer Larven-Dispersion

Antragsteller Gerrit Nanninga, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278878763
 
Die grundlegenden Mechanismen der Ausbreitung freischwimmender Larven in marinen Ökosystemen sind trotz ihrer wichtigen Rolle in Evolution, Populationsdynamik und der Wiederstandfähigkeit gegenüber anthropogener Einflüsse nur unzureichend erforscht. Immanente Schwierigkeiten beim Testen von Hypothesen zur pelagischen Dispersion führen zu einem anhaltenden Mangel an grundlegenden Erkenntnissen über die internen und externen Ursachen und Konsequenzen mariner Larvenausbreitung. Um diese Hindernisse zu überwinden, beabsichtigen wir die Entwicklung eines experimentellen Systems, des Nexus. Dieses System, bestehend aus 16 miteinander verbundenen Aquariummodulen, soll zum Studium von Larvenbewegungen als Model für Dispersion genutzt werden. In diesem konzeptionellen Rahmen wollen wir grundlegende Fragestellungen der Dispersionstheorie bearbeiten, die bis zu diesem Punkt schwierig zu untersuchen waren: (1) Weisen marine Organismen zustands-abhängige Dispersionsstrategien auf? (2) Falls ja, wie beeinflusst das Zusammenspiel von Phenotyp und Umwelt das Dispersionsverhalten (Kontext-Abhängigkeit)? (3) Wie beeinflusst die Versauerung der Meere zustands- und kontext-abhängige Dispersion in Nachkommen durch elterliche Effekte? Im Angesicht rasanten Klimawandels, Überfischung, und weitreichender Habitatdegradierung sind dies zeitgerechte Fragestellungen. Ein besseres Verständnis der regulierenden Mechanismen der Larvenverbreitung wird ebenfalls zu verbesserten Modellen der Konnektivität von Populationen führen. Das innovative Prinzip des Nexus ermöglicht die ganzheitliche Untersuchung und kontrollierte Manipulation des gesamten Dispersionsprozesses und schafft somit die Voraussetzung für neuartige Forschungsansätze zum Studium von aquatischer Larvenökologie. Der experimentelle Rahmen soll an der Curtin Universität in Australien entwickelt werden. Curtin bietet dem geplanten Projekt die ideale Infrastruktur und Fachwissen auf höchstem Niveau. Unser Ziel ist es, das Nexus als Foschungsinstrument im deutschen Wissenschaftssystem zu etablieren, um auf lange Sicht die Rolle Europas im Bereich der marinen Konnektivitätsforschung im internationalen Vergleich zu stärken. Zusammenfassend bietet das Nexus ein hohes Maß an experimentaller Flexibilität und Kontrolle zur Untersuchung von grundlegenden Fragen in räumlicher Meta-Ökologie.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien, Großbritannien
 
 

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