St. Catharina, Kr. Rendsburg-Eckernförde. Zu Sakralbau, Kirchenalltag und Totenbrauchtum in einer ländlichen Pfarrei an den Gestaden der Ostsee

• Antragsteller: Professor Dr. Ulrich Müller; Dr. Donat Wehner
• Fachliche Zuordnung: Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272136226

• Erstellungsjahr: 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabung und deren Aufarbeitung konnten zum einen die Kenntnis um den exakten Standort und das Aussehen von St. Catharinen wieder herstellen. Zum anderen ist es möglich vielfältige Aussagen über Kirchgänger, Bauhandwerk und Bestattungspraxen zu treffen. Die Existenz der 1319 ersterwähnten „Catharinen Kerk“ wurde um 1300 bestätigt. Bei dem gotischen Bau handelt es sich um eine kleine feldsteinfundamentierte Backsteinkirche mit flachgedecktem Saal und eingezogenem, kreuzrippengewölbtem Chor sowie Priependach. Anhand zweier Gräber, die unter dem Fundament der Backsteinkirche lagen, konnte ein Nachweis für einen Bestattungshorizont des 13. Jahrhunderts erbracht werden. Damit liegt ein erstes Indiz dafür vor, dass die Region des Dänische Wohlds im Mittelalter früher aufgesiedelt wurde als bislang angenommen. Ferner ließen sich Umbauphasen, wie das Anbringen von Außenpfeilern oder das Ansetzen von kleineren Anbauten nachweisen. Zudem konnten Einzelheiten zur Innenausstattung, wie Altarfundament, Taufbecken- und Kanzelstandort, gewonnen werden. Auch geben die dokumentierten Gräber einmalige Einblicke in die vielfältigen Bestattungspraxen im ländlichen Raum.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

• Rationalisierung, Akkordarbeit und Kontrolle. Die St. Petri-Ziegelei in Lübeck und die „Ressource“ Mensch in frühkapitalistischer Zeit. Mitteilungen Deutsche Ges. Archäologie Mittelalter u. Neuzeit 29, 2016, 231–242
  D. Wehner
  (Siehe online unter https://doi.org/10.11588/dgamn.2016.0.33672)
• Adel auf dem Lande. Ein bislang unbekannter Standort eines Herrenhauses im Dänischen Wohld. Arch. Nachr. Schleswig- Holstein 22, 2016 (2017) 94–99
  K. Grüneberg-Wehner/D. Wehner/T. Wunderlich
  
• Ein bislang unbekannter Standort eines Herrenhauses im Dänischen Wohld – archäologische und geophysikalische Prospektionen bei Noer. Jahrb. Heimatgemeinschaft Eckernförde 75, 2017, 263–273
  K. Grüneberg-Wehner/D. Wehner/T. Wunderlich
  
• Frühneuzeitliches Bestattungswesen in der Gemeinde Schwedeneck, Kr. Rendsburg-Eckernförde. Archäologische und schriftliche Quellen in komplementärer Sicht. Abgestaubt … aus Archiven in der Nordkirche 5, 2017, 42–60
  E. Drechsler
  
• Seeräubernestern und Gutsanlagen – Archäologische und geophysikalische Prospektionen an zwei Herrensitzen bei Noer, Kr. Rendsburg-Eckernförde. Arkæologi i Slesvig/Arch. Schleswig 16, 2016 (2017) 147–162
  K. Grüneberg-Wehner/D. Wehner/T. Wunderlich, Von Motten
  
• Süßer die Glocken nie klingen – Das Potential akustischer Untersuchungen von Kirchglocken am Beispiel der St.-Katharinen-Glocke. Arkæologi i Slesvig/Arch. Schleswig 16, 2016 (2017) 85–99
  L. Luick
  
• Konformität oder Widerspruch? Glaubensvorstellungen und Bestattungssitten an der St. Catharinenkirche, Kr. Rendsburg-Eckernförde, zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Mitteilungen Deutsche Ges. Archäologie Mittelalter u. Neuzeit 31, 2018, 155–168
  K. Grüneberg-Wehner
  (Siehe online unter https://doi.org/10.11588/dgamn.2018.0.49538)
• St. Catharina, Kr. Rendsburg-Eckernförde. Zu Sakralbau, Kirchenalltag und Totenbrauchtum in einer ländlichen Pfarrei an den Gestaden der Ostsee (Promotionsschrift 2019)
  K. Grüneberg-Wehner