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Musikinstrumenten sammeln - das Beispiel Rück
Antragsteller
Professor Dr. G. Ulrich Großmann
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269838086
Die 1880 gegründete Sammlung Rück im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg (GNM) war die größte deutsche Sammlung historischer Musikinstrumente in Privatbesitz. Ab 1929 dokumentierte Ulrich Rück, Sohn des Sammlungsgründers, nahezu alle Sammlungsaktivitäten in einer gewissenhaft geführten, 17.200 Briefe und Postkarten umfassenden Korrespondenz mit 1.022 Partnern. In ihrer detaillierten und umfassenden Darstellung ist sie als einzigartige Quelle zur Genese einer Sammlung von Objekten des Kulturlebens in der Zeit zwischen Weltwirtschaftskrise und Wirtschaftswunder einzuordnen. Sie ging mit dem Verkauf der Sammlung von 1.500 Musikinstrumenten und weiterem Material 1962 an das Germanische Nationalmuseum über.Besondere Bedeutung kommt dem Schriftverkehr mit den Gutachtern zu. Bis 1943 holte Ulrich Rück vor jedem größeren Ankauf gegen Honorar die Meinung des Kölner Musikwissenschaftlers Georg Kinsky bzw. des Berliner Musikinstrumentenrestaurators Adolf Hartmann zu Qualität und Marktwert angebotener Instrumente ein. In Verbindung mit der daran anschließenden Korrespondenz zum eigentlichen Erwerb bieten diese Gutachten erstmals die Gelegenheit, für die Jahre 1929 bis 1962 einen Preisspiegel für den Handel mit historischen Musikinstrumenten zu erstellen, der gemeinsam mit Recherche-Ergebnissen zu den Erwerbsumständen und unmittelbaren Vorbesitzern online zugänglich gemacht wird. Weitere Aspekte der Untersuchung sind Sammlungs-, Kommunikations- und Marketingstrategien, die zu einer europaweiten Vernetzung der Sammlung führten, und die in einer Monographie dargestellt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Frank P. Bär; Dr. Matthias Nuding