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Die Besiedlung der nördlichen Badia (Nordostjordanien) im Spätchalkolithikum und der Frühbronzezeit (4.-3. Jt. v. Chr.). Ein Beitrag zur archäologischen Siedlungsgeografie in ariden Regionen Vorderasiens
Antragsteller
Dr. Bernd Müller-Neuhof
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268166923
Die im vorangegangenen Projekt „Aride Lebensräume im 5. bis frühen 3. Jahrtausend v. Chr.: Mobile Subsistenz, Kommunikation und Ressourcennutzung in der Nördlichen Badia (Nordostjordanien)“ (2010-2014) erfolgte Entdeckung zweier befestigter spätchalkolithischer / frühbronzezeitlicher (C/FBZ) Höhensiedlungen in der Basaltwüste der nördlichen Badia (NO-Jordanien) unterstrich nicht nur die intensive und vielfältige wirtschaftliche Nutzung dieser Region. Vielmehr verweisen diese Siedlungen auf die Möglichkeit, in dieser Region ganzjährig zu siedeln. Das war der Anlass das Projekt „Die Besiedlung der nördlichen Badia (Nordostjordanien) im Spätchalkolithikum und der Frühbronzezeit (4. – 3. Jt. v. Chr.). Ein Beitrag zur archäologischen Siedlungsgeographie in ariden Regionen Vorderasiens“ zu initiieren, welches sich mit der Besiedlung der Basaltwüste befasst und sich vor allem auf die beiden Höhensiedlungen und deren Umfeld konzentrieren sollte.Im Verlauf des Projektes wurden zwei weitere befestigte Höhensiedlungen und darüber hinaus auf Satellitenaufnahmen eine große Zahl unbefestigter Siedlungen identifiziert, die wahrscheinlich in das C/FBZ datieren. Diese Entdeckungen führten zu einer Modifikation der ursprünglichen Projektstrategie, deren Fokus nun auf den Großraum der Basaltwüste und ihrer diverser Siedlungsstandorte gerichtet ist.Bislang wurden drei der vier befestigten Höhensiedlungen kartiert, dokumentiert und datiert. In einer vierten Siedlung konnte eine erste Bestandsaufnahme gemacht werden.Das häufige Vorkommen von befestigten C/FBZ Siedlungen in der Basaltwüste wirft eine Vielzahl von weitergehenden Forschungsfragen auf. Um diese zukünftig bearbeiten zu können, müssen allerdings erst einmal die topographischen und chronologischen Grundlagen geschaffen werden. Ein Großteil dieser Arbeiten ist in dem letzten Projekt im Rahmen von drei Feldforschungskampagnen bereits erfolgt. Um diese Grundlagenforschungen abzuschließen, bedarf es allerdings noch einer zusätzlichen Feldforschungskampagne mit entsprechender Vor- und Nachbereitungszeit.Zu den noch ausstehenden Arbeiten zählen die Kartierung und Dokumentation der vierten bislang nicht untersuchten Höhensiedlung (Qasr Usseikhim / QU). Damit können die identifizierten Höhensiedlungen der Region auch chrono-typologisch miteinander in Beziehung gesetzt werden. Außerdem soll eine chronologisch differenzierte Karte der C/FBZ Besiedlung in der Basaltwüste erstellt werden. Das geographische Grundgerüst für eine solche Karte existiert bereits mit den erforschten Höhensiedlungen und den auf Satellitenbildern identifizierten unbefestigten Siedlungen. Es muss nun noch das chronologische Gerüst mit Radiokarbondaten aus QU und einer Auswahl unbefestigter Siedlungen ergänzt werden. In der geplanten Feldforschungskampagne ist daher geplant, Sondagen in Wohngebäuden in QU und einiger unbefestigter Siedlungen durchzuführen, um Radiokarbondaten für die Datierung dieser Siedlungen zu gewinnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen