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FOR 2289: Kalzium-Homöostase bei Neuroinflammation und -degeneration: Neue Ansatzpunkte für die Therapie der multiplen Sklerose?
Fachliche Zuordnung
Medizin
Biologie
Biologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262890264
In den letzten Jahren erfolgte Paradigmenwechsel im Verständnis der Multiplen Sklerose (MS) haben zu unterschiedlichen Hypothesen im Hinblick auf die Sequenz pathophysiologischer Abläufe geführt, insbesondere darüber, welche Zelltypen initial betroffen sind und weitere pathologische Veränderungen in Gang setzen. Unabhängig von der formalen Klassifikation der MS als entweder primär neuroinflammatorische, neurodegenerative oder gliale Erkrankung, werden alle betroffenen „Kompartimente“ (das Immunsystem, die neurovaskuläre Einheit, Gliazellen und Neurone/Axone) Kalzium-abhängig reguliert. Kalzium spielt dabei nicht nur eine Rolle bei der Regulation intrazellulärer Signalwege, sondern dient der Kommunikation und Verbindung zwischen den verschiedenen Kompartimenten. Aufgrund des ubiquitären Vorkommens von Kalzium und seiner komplexen Bedeutung sowohl für intrazelluläre als auch interzelluläre und Netzwerkprozesse ist das Verständnis der Faktoren, die bei der MS zu Störungen der Kalzium-Homöostase führen, bedeutsam. Daraus ließen sich therapeutische Ansätze ableiten, die an mehreren pathophysiologische Mechanismen parallel ansetzen sowie Zelltyp- und/oder Krankheitsstadien-spezifische Therapien. Die Forschungsgruppe, die sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Institutionen und Fachdisziplinen zusammensetzt (Anatomie, Biophysik, Neurobiologie, Pharmakologie, Physiologie sowie experimentelle und klinische Neurologie und Neuroimmunologie) hat sich zum Ziel gesetzt, prinzipielle Kalzium-abhängige Krankheitsprozesse der MS zu erkennen, innovative Methoden insbesondere der Bildgebung zu entwickeln und Angriffspunkte für neue Therapien zu finden. Das Ziel der Verlängerung der Forschungsgruppe 2289 besteht darin: 1. diejenigen erfolgreichen laufenden Projekten der ersten Förderperiode (2016-2018), welche sich im Gesamtfokus des Verbunds entwickelt haben zu verlängern, 2. zwei neue Projekte zu komplementären Aspekten des Themas hinzuzufügen, 3. den Verbund durch Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern früherer Karrierestadien sowie weiblichen Wissenschaftlerinnen zu diversifizieren und vorhandene Expertisen im Verbund auszubauen (Oligodendrozyten, humane Neuroimmunologie) und 4. die schon laufenden synergistischen Kooperationen zwischen den Projekten weiter zu intensivieren. Ergänzend zu den noch offenen Fragen der ersten Förderperiode liegt der Fokus der Fortsetzung darauf, Zelltyp-spezifische sowie generelle Muster der Kalzium-Fehlregulation zu entschlüsseln und neue thematische Entwicklungen im Feld zu integrieren. Dabei werden Kanalproteine, Neurotransmitter, Zellkompartimente und Kommunikationsvorgänge zwischen Zellen betrachtet. Über den wissenschaftlichen Schwerpunkt hinaus setzt sich die Forschungsgruppe dabei für die 2. Förderphase verstärkt eine translationale Zielsetzung.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Projekte
- Ca2+-dependent synaptic signalling malfunctions in experimental optic neuritis. (Antragstellerinnen / Antragsteller Schmitz, Frank ; Schwarz, Karin )
- Calcium and anatomical imaging of the live mouse retina during EAE: insights into the cascade of neurodegeneration (Antragstellerinnen / Antragsteller Fairless, Sarah ; Winkler, Frank )
- Calcium-dependent T cell activation in multiple sclerosis (Antragstellerinnen Alansary, Dalia ; Niemeyer, Ph.D., Barbara Anne )
- Die Bedeutung von Glutamat-Rezeptor abhängigen Ca2+ Signalen für das Schicksal von Oligodendrozyten-Vorläuferzellen bei der multiplen Sklerose (Antragsteller Agarwal, Ph.D., Amit )
- Die Rolle glialer Ca2+-Signal bei Neuroinflammation, axonaler Degeneration sowie De- und Remyelinisierung im Rückenmark der Maus – Teil II (Antragstellerinnen / Antragsteller Kirchhoff, Frank ; Scheller, Anja )
- Endothelial calcium signals in the control of neuroinflammation and neurodegeneration (Antragsteller Meuth, Sven G. ; Platten, Michael )
- Fehlerhafte Calcium-vermittelte Signaltransduktion zwischen B-Zellen und regulatorischen T-Zellen: Ursache für die Entstehung der eingeschränkten Immuntoleranz gegenüber peripheren B-Zellen bei Multipler Sklerose? (Antragstellerin Wildemann, Brigitte Theresia )
- Histopathologie-Service (Antragstellerin Fairless, Sarah )
- Koordinationsfonds (Antragstellerin Diem, Ricarda )
- Neuronale intrazelluläre Kalziumspeicher bei inflammatorischer Neurodegeneration (Antragsteller Freichel, Marc ; Friese, Manuel A. )
- Role of Ca2+-dependent mitochondrial and endoplasmic reticulum dynamics for disease progression and neuroprotection in a model of multiple sclerosis. (Antragsteller Bading, Hilmar ; Bas Orth, Carlos )
- Unterschiede in der Suszeptibilität von αRGCs gegenüber Glutamat-Exzitotoxizität im Modell der autoimmunen Optikusneuritis (Antragsteller Draguhn, Andreas ; Fairless, Richard )
- Wirkt die Cavβ3 Untereinheit spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle neuroprotektiv bei chronisch entzündlichen ZNS-Erkrankungen? (Antragstellerinnen / Antragsteller Diem, Ricarda ; Flockerzi, Veit )
Sprecherin
Professorin Dr. Ricarda Diem