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FOR 772:  Die Konstituierung von Cultural Property: Akteure, Diskurse, Kontexte, Regeln

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25905063
 
Cultural Property (kulturelles Eigentum) ist ein Konzept mit weitreichenden Folgen. Das Interesse, Cultural Property dem Markt zuzuführen oder dies zu verhindern und hierdurch kollektiven oder individuellen, ideologischen oder ökonomischen Gewinn zu schaffen, gestaltet sich unter den stark divergierenden Bedingungen, die Akteure in einer postkolonialen, spätmodernen Welt vorfinden, schwierig. Die Forschergruppe fragt nach der Konstituierung von Cultural Property im Spannungsfeld von kulturellen, wirtschaftlichen, juristischen und gesellschaftspolitischen Diskursen. Durch den Fokus auf Akteure, Diskurse, Kontexte und Regeln, die zur unterschiedlichen Konstituierung von Cultural Property führen, liegt der Fokus der Forschergruppe auf der dem Konzept inhärenten Problematik und trägt zur Erklärung und zum Verstehen dieses Phänomens bei. Hierzu werden Kompetenzen aus Wissenszweigen zusammengeführt, die direkt und indirekt auch zur Konstituierung von Cultural Property beigetragen haben.
Die Forschergruppe setzt sich zusammen aus Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern in Kulturanthropologie, Ethnologie, Handels- und Wirtschaftsrecht, Völkerrecht und Wirtschaftswissenschaft der Universitäten Göttingen und Hamburg. Es werden Mikrostudien durchgeführt in Indonesien, Kambodscha und Europa, um die verschiedenen Konstituierungsebenen von Cultural Property von lokal konturierten Settings bis zur Ebene internationaler Organisationen zu untersuchen. Diese Studien werden zusammengeführt mit theoretischen Modellen zur wirtschaftlichen und rechtlichen Institutionenbildung. Theorie und Praxis von Cultural Property bedingen diesen holistischen Zugriff. Die hierdurch resultierende interdisziplinäre Zusammenarbeit soll zu einer gegenseitigen Erweiterung der Wissensbasis um zentrale Erkenntnisinteressen und methodische Zugriffe der beteiligten Fächer führen.
Um die Forschungsziele zu erreichen, beschäftigt sich das Forschungsteam deshalb auch mit wissenssoziologischen Fragen: Anhand der Arbeit zu Cultural Property wird, gefördert durch die Interdisziplinarität, parallel unter dem Stichwort Wissenstransfer die Reflektion von konzeptuellen Wissensdefiziten sowohl in den beteiligten Fachwissenschaften wie auch rund um Cultural Property in verschiedenen Öffentlichkeiten angestrebt. Durch die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern baut die Forschergruppe ein für den deutschsprachigen Raum einmaliges interdisziplinäres Kompetenznetzwerk auf zu Fragen der Cultural Property und der Cultural Property Rights als Basis sowohl wissenschaftlicher wie politikberatender Informationsvermittlung.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

Projekte

stellvertr. Sprecher Professor Dr. Kilian Bizer
 
 

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