Detailseite
Projekt Druckansicht

Selbstorganisierende Trusted Communities (Top-down)

Fachliche Zuordnung Rechnerarchitektur, eingebettete und massiv parallele Systeme
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 66598707
 
OC-TRUST untersucht die Nutzung sozialer Konzepte wie Vertrauen und Reputation für offene selbstorganisierende Systeme. Offene Agentensysteme und offene Verteilte Systeme werden durch die Durchdringung vieler Anwendungen durch das Internet zunehmend relevant. Beispiele sind das Desktop Grid Computing, das Cloud Computing, Wireless Sensor Networks oder Selforganising Networks (SON). Wegen der hohen Dynamik solcher Systeme sind Selbstorganisationsansätze vorteilhaft.Bei dem hier beantragten Einzelvorhaben geht es um die Nutzung sozialer Mechanismen innerhalb technischer Systeme (System-to-System Trust). Wir haben hierzu die Organisationsform der Trusted Communities (TC) entwickelt. Eine TC besteht aus einer Menge von Agenten, die teilautonom Entscheidungen treffen. Sie stehen in kooperativen oder kompetitiven Beziehungen. Da es sich um offene Systeme handelt, kann man nicht von einer Wohlverhaltensannahme für alle Agenten ausgehen. Die starke Vertrauensbeziehung innerhalb der TC erlaubt eine effizientere Interaktion ohne Ergebnisüberprüfung und Task-Vervielfachung. OC geht von einer weitgehend dezentralen Organisation aus. Derartige Systeme sind gut skalierbar und lassen sich an lokale Gegebenheiten anpassen. Problematisch sind aber emergente Effekte, welche zu unerwünschtem Verhalten des Gesamtsystems führen können. Ein Ziel der OC-Forschung war es daher von Anfang an, Emergenz zu nutzen, sie aber gleichzeitig zu kontrollieren („Controlled Emergence“). Dies ist auch das Ziel des Arbeitspakets Emergenz (EM). Im Verlauf der drei Projektphasen werden die Agenten mit zunehmender Social Awareness ausgestattet. Gleichzeitig wird der Grad der übergeordneten Kontrolle ebenso wie die Störungsstärke über die drei Phasen hinweg graduell erhöht.Die zentralen Forschungshypothesen sind:1. Die Einbeziehung von vertrauensrelevanten Informationen über das Verhalten anderer Agenten erhöht die Effektivität und die Effizienz komplexer technischer Systeme.2. Die Selbstorganisation einer vertrauenswürdigen Agentengemeinschaft kann zur Laufzeit entweder rein dezentral oder mit Hilfe übergeordneter Mechanismen (Institutionelle Kontrolle) erfolgen.3. Das OC-Problem der „kontrollierten Emergenz“ lässt sich durch autonome soziale Agenten lösen, deren Entscheidungslogik durch höhere Instanzen modifiziert wird.Nach der Untersuchung von rein dezentral organisierten Vertrauensgemeinschaften in den Phasen 1 und 2 soll in Phase 3 die institutionelle Kontrolle mittels Normen und Sanktionen realisiert werden. Wir betrachten hier vorwiegend den Aspekt des Gesamtsystems (top-down). Die Sozialen Agenten werden durch die Gruppe Hähner entwickelt (Bottom-up). Wir nutzen die in der Gruppe Ungerer entwickelte OCu-Middleware. Das TC-Konzept wird anhand eines offenen Desktop Grid Computing Netzes und eines Smart Camera Netzes praktisch erprobt, aber auch auf das Trusted Energy Grid (Gruppe Reif) und das Trusted Display Grid (Gruppe Andre) angewandt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung