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FOR 2063:  The Epistemology of the Large Hadron Collider

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Physik
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234743567
 
Das Konzept der Forschergruppe knüpft an den Erwartungen der PhysikerInnen auf einen tiefgreifenden Wandel in den theoretischen Fundamenten der Physik an. Es fragt nach den Grundlagen dieser Erwartungen und setzt sie zu den komplexen Bedingungen der physikalischen Forschung in Beziehung, um die Berechtigung der Erwartungen zu untersuchen. Es fasst die Komplexität dieser Bedingungen als eine Herausforderung des Strebens nach immer einfacheren und umfassenderen Beschreibungen der Natur auf. Die Forschergruppe beabsichtigt, diese neuen epistemischen Bedingungen im Wesentlichen am Fallbeispiel des Large Hadron Colliders (LHC) des europäischen Zentrums für Teilchenphysik CERN in Genf zu studieren.Der Antrag knüpft an einer engen und erfolgreichen Interaktion und Kooperation zwischen WissenschaftsphilosophInnen, -soziologInnen und -histrorikerInnen mit PhysikerInnen über einen Zeitraum von mehreren Jahren an. Diese Kooperation hat zu einem Paketantrag von drei DFG-geförderten Projekten geführt und beträchtliche internationale Beachtung erfahren. Die vorgeschlagene Forschergruppe wird diese interdisziplinäre Kooperation fortführen, aber zugleich auch in signifikanter Weise erneuern. Während sie sich weiterhin auf Fragen der Philosophie der Physik und der Wissenschaft konzentriert, wird sie auch die historische Entwicklung der physikalischen Erkenntnis und die Einbettung in soziale Kontexte einbeziehen. Indem die Forschergruppe die Perspektiven dieser unterschiedlichen Disziplinen in einem Vorhaben integriert, eröffnet sie neue Wege des Verständnisses der Produktion der wissenschaftlichen Erkenntnis und seiner Struktur in der Teilchenphysik.Die Projekte der Forschergruppe gliedern sich in zwei Cluster. Cluster A fokussiert sich auf den Wan-del in den theoretischen Grundlagen der Teilchenphysik und besteht aus drei Projekten: Geschichte des Konzeptes der virtuellen Teilchen (A1), Hierarchie-, Feinabstimmungs- und Natürlichkeitsproblem (A2), Zusammenhang von LHC und Gravitationstheorie (A3). In ebenfalls drei Projekten thematisiert Cluster B die komplexe Praxis der Teilchenphysik: Auswirkung von Computersimulation auf den epistemischen Status von Daten (B1), Modellbildung und -dynamik (B2), wissenschaftssoziologische Untersuchung der Produktion von Neuem und der Sicherung von Glaubwürdigkeit (B3). Jedes Projekt wird von mindestens einer Physikerin/einem Physiker und einer Vertreterin/einem Vertreter einer wissenschaftsreflexiven Disziplin gleitet. Vier der zehn der ProjektleiterInnen sind an der Bergischen Universität Wuppertal lokalisiert, an der etwas mehr als Hälfte der ProjektmitarbeiterInnen beschäftigt sein sollen.Neben den Tätigkeiten der Projekte und ihrer Zusammenarbeit in der Forschergruppe sind in den ersten drei Jahren die Ausrichtung einer Konferenz und eine weitere internationale Frühlingsschule zu Philosophie und Teilchenphysik vorgesehen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich, USA

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