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EIKON - Das Leben griechischer Porträts

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229507021
 
Das Projekt 'EIKON - Das Leben griechischer Porträts' vereint eine deutsch-französische Forschergruppe mit Schwerpunkt in der Klassischen Archäologie. Sein Thema sind Porträtstatuen des 5. bis 1. Jhs. v. Chr., die die visuelle Kultur des antiken Griechenland wesentlich prägten. In der Forschung viel behandelt, sollen erstmals nicht Entstehung und ursprüngliche Funktion, sondern das Leben griechischer Bildnisse vom Zeitpunkt ihrer Aufstellung bis zu ihrer Zerstörung im Mittelpunkt eines Forschungsvorhabens stehen: der Umgang mit ihnen, ihre Transformationen, Aneignungen, Neu-Sematisierungen und Neu-Kontextualisierungen durch rituelle Praktiken, Umarbeitungen, Wiederverwendungen, Neuaufstellungen usw. Es geht um die dynamischen Tradierungs-, Rezeptions- und Veränderungsprozesse, die den Umgang mit griechischen Porträts kennzeichnen. Sie sollen in ihren medialen, kulturellen und sozialpolitischen Kontexten erklärt werden.Das Projekt vereint systematische und paradigmatische Studien. Der innovative Charakter liegt in der Fragestellung, die sich erstmals nicht auf die Anlässe und primären Botschaften, sondern auf die konkrete (Neu-) Nutzung antiker Bildnisse konzentriert und damit die Dynamik ihrer kulturellen und kommunikativen Funktion erst vollständig erschließt. Im Sinne der modernen Porträtforschung werden dabei kontextuelle Zugriffe und die systematische Kombination archäologischer, epigraphischer und historischer Zeugnisse verbunden. Damit werden in Frankreich und Deutschland je unterschiedlich stark ausgeprägte Wissenschaftstraditionen kritisch zusammengeführt. Im Mittelpunkt stehen zwei Perspektiven: der konkrete Umgang mit Bildnissen (Bildnispraktiken), wie Bekränzungen, Umarbeitungen, Rituale der Verehrung usw., und ihre sich verändernden Rezeptionszusammenhänge (Neu-Kontextualisierungen) in unterschiedlichen Wiederverwendungen, Aufstellungskontexten und Medien.Als Ergebnisse des Projekts sollen Monographien zu bisher nicht untersuchten Einzelphänomenen aus diesem Forschungsfeld und eine umfassende, systematisch gegliederte Publikation in Form eines Handbuches vorgelegt werden. Zudem wird zusammen mit der Ecole francaise d'Athenes erstmals eine umfassende und zukünftiger Porträtforschung bereitstehende Datenbank aller relevanten Zeugnisse zum antiken Porträt auf Delos als einem der wichtigsten Orte der Erforschung griechischer Porträts erstellt. Es werden zudem zwei für die kontextuelle Erforschung griechischer Porträtstatuen zentrale, bisher aber weitgehend isoliert voneinander von deutschen und französischen Institutionen untersuchte städtische Kontexte, Delos und Pergamon, in einer wissenschaftlichen Tagung zusammengebracht, deren Publikation angestrebt wird. Ziel ist dabei eine Fallstudie zu Funktionen und zum Leben von Porträts im Vergleich zweier bedeutender urbaner Zentren der hellenistischen Welt, in der gezielt deutsche und französische Forschungstraditionen und Forscher zusammengebracht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Beteiligte Person Professor Dr. Francois Queyrel
 
 

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