Wie entstehen Väter und Mütter? Geschlechtliche (Ent)differenzierung pränataler Elternschaft II
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Teilprojekt untersuchte Prozesse der Geschlechterdifferenzierung im Feld des privaten Lebens. Es fokussierte dabei, eingebettet in eine zehnjährige Forschung zur Soziologie der Schwangerschaft, eine spezifische Phase von Paarbeziehungen: die pränatale Elternwerdung. Seine Leitfrage war, wie die postnatale Rollendifferenzierung in ‚Mutter’- und ‚Vaterfiguren’ in der Schwangerschaft angelegt ist und unter welchen Bedingungen doing gender und doing parenting verknüpft oder entkoppelt werden. Das Projekt untersuchte zum einen Retraditionalisierungsfaktoren in der Arbeitsteilung (traditionaler und posttraditionaler) geschlechtsungleicher Paare, zum anderen das Gendering von Elternpositionen (‚Vater‘, ‚Mutter‘) in den Beziehungskonstellationen von geschlechtsgleichen Frauen- und Männerpaaren sowie, als Kontrastfall medizinisch assistierten Schwangerschaften. Das Projekt suchte durch dieses Gender variierende Forschungsdesign Mechanismen für das Einrasten oder Aussetzen von Geschlechtszuweisungen in der Familiengründung. Unter welchen Bedingungen wird die Geschlechtszugehörigkeit für Elternschaft relevant, unter welchen wird sie durch geschlechtsindifferentes parentales Engagement überlagert?
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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2013: Geschlechts(in)differenz in geschlechts(un)gleichen Paaren. In: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Sonderheft 2: 37-56
Hirschauer, S.
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2014: Soziologie der Schwangerschaft. Explorationen pränataler Sozialität. Stuttgart: Lucius
Hirschauer, S./Heimerl, B./Hofmann, P./Hoffmann, A.
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2015: Paarinterviews als teilnehmende Beobachtung. Präsente Abwesende und zuschauende DarstellerInnen im Forschungsgespräch. Forum qualitative Sozialforschung 16 (3)
Hirschauer, S./ Hoffmann, A./Stange, A.
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2016: Judith, Niklas und das Dritte der Geschlechterdifferenz: Undoing Gender und die Post Gender Studies. Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 8: 115 – 129
Hirschauer, S.
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2016: Schwanger! Eine biografische und theoretische Krise. In: S. Lessenich (Hg.) Routinen der Krise - Krise der Routinen. Verhandlungen des 37. DGS-Kongresses
Hirschauer, S.
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2016: Wie konzipieren wir Kinderkriegen? Normativer Rationalismus versus empirische Praxisforschung. Zeitschrift für Soziologie 45 (6): 410-430
Hofmann, P./Heimerl, B.
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2017: Gender (In)Difference in Gender (Un)Equal Couples. Intimate Dyads Between Gender Nostalgia and Post Genderism. Human Studies 40: 309 – 330
Hirschauer, S.
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2017: Die Absage an das wahre Geschlecht und das Ende der Homosexualität. Zeitschrift für Sexualforschung 29: 1-4
Hirschauer, S.
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(2018): Protonamen und die sprachliche Personalisierung Ungeborener. S. 73 – 102 in: Nübling, D./Hirschauer, S. (Hg.): Namen und Geschlechter. de Gruyter 2018
Hoffmann, Anika
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2018: Namen und Geschlechter. Studien zum onymischen Un/doing Gender. de Gruyter 2018
Nübling, D./Hirschauer, S. (Hg.)
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2018: Sprachen sprechen, Namen nennen, Geschlecht praktizieren – oder auch nicht. S. 1 – 25 in Nübling, D./Hirschauer, S. (Hg.): Namen und Geschlechter. de Gruyter 2018
Hirschauer, S./Nübling, D.
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2019: Mein Bauch gehört uns. Gynisierung und Symmetrisierung der Elternschaft bei schwangeren Paaren. Zeitschrift für Soziologie 48: 6 – 22
Hirschauer, S.
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2019: Wem fehlt‘s hier an Distanz? Über Gender Studies als Beruf. Eine Replik auf Irmhild Saake und Armin Nassehi. Zeitschrift für Soziologie 48: 471-477
Hirschauer, S.