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Migration und Komik - Soziale Funktionen und konversationelle Potentiale von Komik und Satire in den interethnischen Beziehungen Deutschlands
Antragstellerin
Dr. Halyna Leontiy
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219830730
Das geplante Forschungsprojekt untersucht Beziehungen zwischen Einheimischen und Zugewanderten in Deutschland anhand des Beispiels der Spätaussiedler sowie der Deutsch-Türken auf einem neuen Weg, nämlich in Bezug auf die sozialen Funktionen von Komik. Da Komik ein soziales, kultur- und kontextabhängiges, in den Alltag eingebettetes Phänomen darstellt und bei den Beteiligten nicht nur die Bildung von in- und out-group, sondern auch einen ungezwungenen Perspektivwechsel und die Revision eigener Wissensbestände ermöglicht, eignet sie sich in besonderer Weise als Gegenstand für die Erforschung inter- und intraethnischer Beziehungen. In dem vorliegenden Projekt geht es darum herauszufinden, wie und mit welchen Mitteln der komischen Genres die Kommunikation zwischen Migranten und Einheimischen (sowie zwischen Migranten untereinander) hergestellt wird, wie sie wirkt und welche Reaktionen sie hervorruft, wie Migranten mithilfe der Komik ihre (oft konfliktreichen) Migrationserlebnisse verarbeiten und Identitätskonflikte bewältigen, aber auch wann die Komik ausbleibt. Aus der Perspektive der Kultur-, Sprach- und Kommunikationssoziologie, der Soziolinguistik sowie mithilfe einer für das Projekt entworfenen Methodenkombination wird die Untersuchung auf zwei Ebenen durchgeführt: 1) Zum einen auf der Ebene der institutionalisierten Komik in Form von Ethno-Kabarett/- Comedy. 2) Auf der Ebene der konversationellen Komik im Alltag. Hierzu sollen am Beispiel ausgewählter Migranten-Gruppen in zwei Orten Deutschlands ethnographische Studien durchgeführt werden, welche Aufschluss über die Beziehungen und Kommunikationsvorgänge innerhalb der Gruppen selbst und in Bezug auf Einheimische sowie andere Ethnien geben sollen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen