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Populationsgenetik der meso-neolithischen Transition in Griechenland und der Ägäis

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210425386
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Vorhaben hatte es sich zum Ziel gesetzt, mithilfe genomischer Sequenzierverfahren die an der meso-neolithischen Transition in Griechenland beteiligten menschlichen Populationen genetisch zu charakterisieren. Obwohl sich während der Arbeiten herausstellte, dass die aDNA Erhaltung im Untersuchungsraum als generell sehr schlecht zu bezeichnen ist, konnten dennoch die ersten Genome aus dem Neolithikum Griechenlands vorgelegt und interpretiert werden. Insgesamt wurden 52 mitochondriale Genome sequenziert und statistisch im Rahmen der Doktorarbeit von Susanne Kreutzer analysiert. Drei nukleäre Genome zeigen nicht nur eine hohe Übereinstimmung mit frühneolithischen Genomen aus NW-Anatolien, sondern auch mit allen bislang bekannten frühen Neolithikern aus Europa incl. Spanien. Unsere Interpretation ist, dass die untersuchte ägäische Population am Beginn der neolithischen Kolonisation Europas gestanden hat. Mit unserer Veröffentlichung im Jahre 2009 konnten wir bereits zeigen, dass die ersten Ackerbauern in Mitteleuropa nicht die Nachfahren der späten Jäger-Sammler waren. Wir legen nun dar, dass die frühen Neolithiker tatsächlich aus dem Nordwesten Anatoliens und der Ägäis migriert sind. Ob sich diese Kette an Migrationen bis nach Zentralanatolien und die Levante zurückverfolgen lässt, wird noch zu zeigen sein. Allerding sprechen erste Resultate der mitochondrialen DNA aus diesem Projekt eher für einen signifikanten Anteil der autochthonen ägäischen Jäger-Sammler Population beim Übergang zum Neolithikum. Die Analysen konnten darüber hinaus zeigen, dass das früh-neolithische Genom aus Revenia bereits Zeichen der Einkreuzung mitteleuropäischer Jäger-Sammler DNA aufweist und sich dieser Anteil in Richtung Ungarn und Süddeutschland sogar noch weiter erhöht. Ötzi, die Eismumie aus den Alpen, kann als Relikt der neolithischen Ägäer bezeichnet werden, während moderne Südeuropäer, allen voran Sarden, den Neolithikern aus Griechenland im genomischen Vergleich am nächsten kommen, auch wenn man über einen Zeitraum von 8.000 Jahren nicht von einer direkten Nachkommenschaft sprechen kann, wie unsere demographischen Simulationen zeigen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014) Ancient DNA: applications, perspectivesq, limitations. In Stefani E., Merousis N., Dimoula A. (eds), A century of research in prehistoric Macedonia 1912-2012, Proceedings of Symposium, Archaeological Museum of Thessaloniki, 22-24 November 2 012 Thessaloniki: Ziti, Thessaloniki, 477-488
    Papageorgopoulou C.
  • Early farmers from across Europe directly descended from Neolithic Aegeans. PNAS (bioRxiv)
    Zuzana Hofmanová, Susanne Kreutzer, Garrett Hellenthal, Christian Sell, Yoan Diekmann, David Diez del Molino, Lucy van Dorp, Saioa López, Athanasios Kousathanas, Vivian Link, Karola Kirsanow, Lara M Cassidy, Rui Martiniano, Melanie Strobel, Amelie Scheu, Kostas Kotsakis, Paul Halstead, Sevi Triantaphyllou, Nina Kyparissi-Apostolika, Dushanka-Christina Urem-Kotsou, Christina Ziota, Fotini Adaktylou, Shyamalika Gopalan, Dean M Bobo, Laura Winkelbach, Jens Blöcher, Martina Unterländer, Christoph Leuenberger, £iler £ilingiroglu, Barbara Horejs, Fokke Gerritsen, Stephen Shennan, Daniel G Bradley, Mathias Currat, Krishna Veeramah, Daniel Wegmann, Mark G Thomas, Christina Papageorgopoulou, Joachim Burger
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1101/032763)
 
 

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