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AGIPEB - Entscheidungen unter Unsicherheit: Analyse geplanter Institutionalisierungsprozesse in Paarbeziehungen unter dem Einfluss prekärer Beschäftigungsverhältnisse

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196469282
 
Das Forschungsvorhaben untersucht den Prozess geplanten Institutionalisierung von Partnerschaft und Familie unter dem Einfluss prekärerer Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland. Der Fokus ist dabei auf zentrale Entscheidungen in der Lebensführung von Paaren gerichtet, die zu einem höheren Verfestigungsgrad der Beziehung führen und für die sowohl die Möglichkeit einer langfristigen Planbarkeit als auch ein geringes Arbeitsmarktrisiko zuträglich sind. Dazu gehören Heirats- und Fertilltätsabsichten, aber auch hochbudgetierte Investitionsentscheidungen wie etwa der Erwerb einer Immobilie zur gemeinsamen Vermögensbildung. Der Untersuchung unterliegt die Annahme, dass prekäre Erwerbsverhältnisse, mit denen mindestens einer der Partner konfrontiert ist, dazu führen, Entscheidungen innerhalb der genannten Hochkostensituationen nur unter relativ hohem materiellen und immateriellen Risiko treffen zu können. Entsprechend wird eine deutliche biographische Verzögerung, zumindest jedoch eine strukturelle Abweichung im Institutionalisierungsprozess der Partnerschaft im Vergleich zu solchen Paaren erwartet, bei denen die Partner in ein klassisches Normalarbeitsverhältnis, gekennzeichnet durch begrenzte Risiken und langfristige Perspektiven - involviert sind. Diese Entwicklung führt bei den Betroffenen zu einer Entfernung von einer partnerschaftlichen „Normalbiographie" und zu Ambivalenzen zwischen Wunsch und realistischer Umsetzbarkeit partnerschaftlicher Institutionalisierungsschritte hin zur Familienbildung. Vor dem Hintergrund des erwarteten hohen Anstiegs atypischer Erwerbsformen ist zukünftig daher mit einer stark ungleichartigen Prägung privater Lebensentscheidungen und Lebensverlaufe von Normalbeschäftigten im Vergleich zu Arbeitnehmern mit flexiblem bzw. prekärem Erwerbshintergrund zu rechnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Johannes Kopp
 
 

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