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Hartmann von Aue: "Erec". Textgeschichtliche Ausgabe und Kommentar
Antragsteller
Professor Dr. Timo Felber
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181884564
Das geplante Projekt sieht eine Edition des Erec Hartmanns von Aue nach der Überlieferung des ‘Ambraser Heldenbuches’ vor. Die entscheidende Neuerung und Differenz zu den bisherigen Editionen dieses Textes besteht darin, dass die Textgestalt der Handschrift gewahrt werden soll, also keine ‘Rückübersetzung’ der Sprache des beginnenden 16. Jahrhunderts in eine mittelhochdeutsche Sprachstufe des 12./13. Jahrhunderts, wie sie die bisherigen Editionen sämtlich geleistet haben, erfolgen wird. Zudem soll die Edition nicht erst an der Stelle einsetzen, an der die Philologie aufgrund des Vergleichs mit der frz. Vorlage den Beginn der Erzählung Hartmanns bestimmt, sondern den vollständigen Text der Handschrift umfassen, also auch das sog. ‘Mantel-Fragment’, das aufgrund der Überschrift und des nahtlosen Übergangs in der Handschrift offensichtlich als Texteinheit mit dem Erec betrachtet werden muss. Auf diese Weise soll erstmalig die Textgestalt nach ihrer handschriftlichen Überlieferung sowohl auf inhaltlicher wie auch auf sprachlicher Ebene einem wissenschaftlichen Publikum zur Verfügung gestellt werden, und zwar nicht als bloße Transkription, sondern (im Sinne einer besseren Les- und Handhabbarkeit) als behutsam normalisierte Edition. Damit würde ein Desiderat der bisherigen Forschung geschlossen, so dass es möglich wird, den einzigen annähernd vollständigen Textzeugen des Erec nicht nur in seinem Sprachstand neu zu bewerten, sondern auch die bisher nur isoliert voneinander betrachteten Texte des Mantels und des Erec gemeinsam zu interpretieren, aufeinander zu beziehen und in ihrer Konzeption als Textganzes wahrzunehmen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Spanien
Beteiligte Personen
Dr. Andreas Hammer; Professor Dr. Victor Millet