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GRK 1673:  Functional Molecular Infection Epidemiology

Fachliche Zuordnung Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164295104
 
Das Muster der geografischen Verbreitung und die Ausprägung von Infektionskrankheiten werden durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Einerseits variieren unterschiedliche Stämme von Erregern bezüglich ihrer Fähigkeit zur Etablierung und Vermehrung im Wirt, sodass unterschiedliche Wirtsspezifitäten und Virulenzen resultieren. Andererseits variieren unterschiedliche Genotypen der Wirtsspezies bezüglich ihrer Fähigkeit, Infektionen zu begrenzen und Pathogene zu eliminieren. Das "fine-tuning“ der Pathogen-Wirt-Interaktion wird u.a. durch Variabilität einzelner Gene bestimmt, sowohl von Seiten des Wirtes als auch des Erregers. Damit prägt - neben Umweltfaktoren - die Kombination von Pathogen- und Wirtsgenomen die Verbreitung und die klinische Ausprägung von Infektionskrankheiten.
Die Projekte des Graduiertenkollegs an der Freien Universität Berlin und der University of Hyderabad zielen auf die Bereiche "Wirt-Pathogen-Genomik“ und "Analyse genetischer Wirtsvariationen“. Die Korrelation von Daten dieser Bereiche mithilfe bioinformatischer Methoden soll im Sinne einer "funktionellen molekularen Epidemiologie“ Determinanten identifizieren, die die unterschiedliche Pathogenese von Infektionskrankheiten bestimmen. Von der vergleichenden Analyse von Infektionskrankheiten in zwei Ländern - Deutschland und Indien - erwarten wir wichtige Hinweise sowohl auf Pathogen- als auch auf Wirtsfaktoren, die bestimmend für das Krankheitsgeschehen sind.
Das Forschungsprogramm konzentriert sich auf die Pathogene E. coli, Mykobakterien, H. pylori, S. pneumoniae sowie die Auslöser der Malaria und der humanen Filariose. Dabei wird die Expertise deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Infektionsbiologie durch die Kompetenz der indischen Partner im Bereich der Bioinformatik ergänzt, sodass das Zusammenspiel von Pathogen- und Wirtsgenomen nicht nur deskriptiv, sondern auch funktionell darstellbar wird. Im Erfolgsfall werden die geplanten Studien zur Identifizierung funktioneller Korrelate führen, die das Gefahrenpotenzial von Erregern vorhersagen und Risikogruppen von Patienten identifizieren, was angesichts der Bedrohung durch Infektionskrankheiten im Zeitalter der globalen Mobilität von großem praktischen Wert wäre.
Das Internationale Graduiertenkolleg wird in seiner ersten Phase ca. 30 Doktoranden und Post-Doktoranden zu gleichen Teilen von deutscher wie von indischer Seite ausbilden. Die Kooperation international ausgewiesener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Biologie, Biochemie, Immunologie, Mikrobiologie, Pharmakologie, Medizin und Veterinärmedizin aus Berlin und Hyderabad ermöglicht eine interdisziplinäre Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedenen Disziplinen der Lebenswissenschaften. Das Lehrprogramm des Graduiertenkollegs ist in die Dahlem Research School (DRS) integriert.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Indien
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
IGK-Partnerinstitution University of Hyderabad
Sprecher (IGK-Partner) Professor Dr. Niyaz Ahmed
 
 

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