Digitalisierung des Bestands der Staatsbibliothek zu Berlin zum deutschen Territorialrecht von 1801 bis 1900
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Gegenstand des Projekts war die Digitalisierung des Bestands der Staatsbibliothek zu Berlin an zwischen 1801 und 1900 erschienenen Druckwerken zu den in deutschen Territorien geltenden Partikularrechten. Zur Vermeidung von Doppeldigitalisierungen galt es dabei, alle in das Vorhaben einbezogenen Bände unmittelbar vor ihrer weiteren Bearbeitung nach den Praxisregeln der Deutschen Forschungsgemeinschaft systematisch auf ihre dauerhafte Online-Verfügbarkeit im Open Access zu überprüfen und im positiven Fall im StaBiKat, dem Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin, zu verlinken. Analog wurde auch bezüglich der projektrelevanten Kriegsverluste der Staatsbibliothek zu Berlin verfahren, die auf der Grundlage ihres im 19. Jahrhunderts konzipierten Alten Realkatalogs rekonstruiert werden konnten. Auf diese Weise wuchs das im Projektverlauf aggregierte Textkorpus auf mehr als 2.600.301 Seiten aus etwa 9.300 von der Staatsbibliothek zu Berlin vollständig gescannten und mit navigierbaren Strukturelementen angereicherten Werken an, die zusammen mit weiteren knapp 3.000 bereits anderweitig digitalisierten einschlägigen Bänden sowohl über den StaBiKat als auch über die nachgelagerten Portale Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke und Deutsche Digitale Bibliothek verfügbar sind. Aufgrund der durchgängigen Klassifikation der im StaBiKat nachgewiesen partikularrechtlichen Werke auf Basis der inzwischen auch mit der Schlagwortnormdatei verknüpften Online-Systematik des Alten Realkatalogs ist nicht nur eine vergleichsweise granulare Inhaltserschließung des demnächst auch im Volltext bereitstehenden Quellenkorpus gewährleistet, sondern darüber hinaus sogar dessen thematisches Browsing. Neben den erwähnten Recherchezugängen dokumentiert eine Projektwebsite alle Aktivitäten zur öffentlichkeitswirksamen Bewerbung des Vorhabens sowie eine Reihe von inhaltlich komplementären Digitalisierungskampagnen – etwa des Max-Planck- Instituts für europäische Rechtsgeschichte oder der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek. Unter organisatorischem Aspekt diente das Vorhaben der Staatsbibliothek zu Berlin schließlich als Experimentierfeld, um erstmals den Einsatz von externen Scandienstleistungsunternehmen im Rahmen von Massendigitalisierungsprojekten zu erproben.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Retrospective Digitisation of Legal Sources in Germany, in: Legal Information Management 14 (2014), S. 105-109
Ivo Vogel/Elisabeth Schrecklinger
(Siehe online unter https://doi.org/10.1017/S1472669614000279)