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SPP 1476: Kleine Werkzeugmaschinen für kleine Werkstücke
Fachliche Zuordnung
Maschinenbau und Produktionstechnik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130334929
Für die Werkstücke zahlreicher Branchen, wie z.B. der Medizintechnik, Optik, Biotechnik, Mechatronik, Fluidik, des (Mikro-)Formen- und Werkzeugbaus, der Mikroreaktortechnik, aber auch neuer Gebiete, wie dem Plagiatschutz, ist eine verstärkte Miniaturisierung, Funktionsintegration und Komplexitätssteigerung absolut notwendig, um mit dadurch herstellbaren innovativeren Produkten wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Aktuelle Forschungsaktivitäten widmen sich primär der Skalierung von Fertigungsverfahren und der Bildung komplexer Prozessketten zur Herstellung von Mikrowerkstücken. Ein intensiver Forschungsbedarf besteht jedoch, um die zur Mikrofertigung notwendigen Werkzeugmaschinen für die neuen Anforderungen zu qualifizieren. Dieser Entwicklungsbedarf lässt sich aus der Betrachtung einfacher Kenngrößen, wie dem Bauraum, der Größe des Arbeitsraumes, der zum Betrieb notwendigen Energie oder der bewegten Massen der Werkzeugmaschinen ableiten, die in einem dramatischen Missverhältnis zum Volumen oder der Masse der nur wenige Millimeter großen Werkstücke mit Strukturen im Mikrometerbereich stehen. Ziel dieses Schwerpunktprogramms ist die Verfügbarmachung und prototypische Erprobung wissenschaftlich fundierter Methoden, um neuartige Werkzeugmaschinen für die Mikrofertigung entwickeln und bauen zu können, die in ihrem Bauraum und der Arbeitsraumgröße an die zu fertigenden Mikrowerkstücke angepasst sind. Im Rahmen des Schwerpunktprogramms findet eine Konzentration auf Werkzeugmaschinen für abtragende Verfahren unter Nutzung mechanischer, thermischer, elektrothermischer und elektrochemischer Energie statt. Die technischen Vorteile bestehen in der Möglichkeit, komplexere Werkstücke mit höherer Genauigkeit aus einem großen Werkstoffspektrum herzustellen. Kleine Maschinen zeichnen sich zudem durch eine immanent höhere Veränderbarkeit in Struktur und Aufstellort aus. Für die Lösung dieser Problemstellung soll eine wissenschaftliche Vorgehensweise angewendet werden, die mit der Analyse und Dekomposition der Element-Funktions-Zuordnungen heutiger Mikrobearbeitungsmaschinen beginnt. Deren Modifikation in Kombination mit einer Auswahl von Technologiebefähigern, wie der Miniaturisierung, und Basistechnologien ermöglicht die Synthese neuer funktionsintegrierender Module. In einer abschließenden Komplexitätsphase sollen Werkzeugmaschinen geschaffen werden, die ad hoc und aufgabenorientiert aus den genannten Modulen integriert und desintegriert werden können.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Projekte
- Aktive Parallelkinemtatik zur Realisierung einer Verfahreinheit für kleine Werkzeugmaschinen (Antragsteller Seemann, Wolfgang )
- Beherrschung des laser-induzierten Temperaturfelds zur Realisierung eines kompakten Bearbeitungsmoduls zur flächigen und variablen Lasermaterialbearbeitung (Antragsteller Vollertsen, Frank )
- Entwicklung eines multifunktionalen Antriebsmoduls zur Realisierung von Zustellbewegungen in Maschinen der Mikrofertigung (Antragsteller Neugebauer, Reimund )
- Funktions- und prinziphybride Schnittstellen für die schnelle Rekonfiguration kleiner Modularer Werkzeugmaschinen zur Nutzung durch ein Anwenderkollektiv (Antragsteller Wulfsberg, Jens P. )
- GrindBall - Werkzeugantriebs- und Lagerungskonzepte für achsenlose Mikroschleifwerkzeuge (Antragsteller Brinksmeier, Ekkard ; Groll, Rodion ; Orlik, Bernd )
- Hochintegriertes hydraulisches, aktives Antriebsmodul für die Mikrobearbeitung mit günstigem Verhältnis von Bau- zu Arbeitsraum (Antragsteller Fleischer, Jürgen )
- Kompakte ein- und mehrachsige elektrodynamische Vorschubmodule für kleine Werkzeugmaschinen (Antragsteller Lienig, Jens )
- Kompakte Maschinenmodule für die spanende Mikrobearbeitung (Antragsteller Denkena, Berend )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Wulfsberg, Jens P. )
- Mathematische Optimierungsstrategien bei der Kinematik und dem Design neuartiger Werkzeugmaschinen für die Mikrofertigung (Antragsteller Schuster, Thomas )
- Millimeterwellen Radar-Sensorik zur hochgenauen Positionsmessung in kleinen Werkzeugmaschinen (Antragsteller Pohl, Nils ; Zwick, Thomas )
- Modul zur Mikrofunkenerosion mit gasförmigen Dielektrika (Antragsteller Uhlmann, Eckart )
- Modular strukturierte, (re)konfigurierbare Maschinen für die Mikrobearbeitung mittels kooperativer Bewegungserzeugung (Antragsteller Hoffmeister, Hans-Werner ; Verl, Alexander )
- Modulare Desktop-Bearbeitungszentren mit Formgedächtnisantrieben (Antragsteller Kuhlenkötter, Bernd )
- Prozessgerechte Auslegung von funktionsintegrierten Vorschubeinheiten auf der Grundlage von nachgiebigen Mechanismen (Antragsteller Lammering, Rolf )
- Prozessorientierte Konfiguration kleiner Werkzeugmaschinen zur Mikrofräsbearbeitung (Antragsteller Drossel, Welf-Guntram )
- Qualifizierung von funktionsintegrierten Vorschubeinheitenauf Basis von nachgiebigen Mechanismen in kleinenWerkzeugmaschinen für kleine Werkstücke (Antragsteller Lammering, Rolf ; Schuster, Thomas ; Wulfsberg, Jens P. )
- Werkzeugspindel mit auswechselbaren Rotomodulen (Antragsteller Aurich, Jan C. )
- Werkzeugspindel mit auswechselbaren Rotormodulen (Antragsteller Aurich, Jan C. )
Sprecher
Professor Dr.-Ing. Jens P. Wulfsberg