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KFO 217: Hepatobiliärer Transport und Lebererkrankungen
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 101434388
Lebererkrankungen sind aufgrund hoher Prävalenz von großer klinischer und sozioökonomischer Bedeutung (über drei Millionen Lebererkrankte in Deutschland). Sie gehen häufig mit Störungen des hepatobiliären Transports einher oder werden durch diese selbst hervorgerufen. Eine der zentralen Hypothesen ist, dass Transportstörungen nicht nur primäre Ursache von Lebererkrankungen sein können, sondern auch sekundär als "Modifier den Verlauf vieler Lebererkrankungen entscheidend beeinflussen. Ziel der Klinischen Forschergruppe ist es, das Verständnis der Pathophysiologie hepatobiliärer Transportvorgänge zu vertiefen. Hierzu sollen routinetaugliche Diagnose- und Prognoseparameter sowie Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Cholestase-assoziierten Lebererkrankungen entwickelt werden. Das innovative Potenzial der Klinischen Forschergruppe liegt in der klinischen Erprobung systembiologischer Ansätze aus der Grundlagenforschung (Genomics, Proteomics, Toponomics) im Sinne einer "computational and individualised medicine für die Diagnostik und Therapie Cholestase-assoziierter Leberkrankheiten. Die Translation der Grundlagenerkenntnisse wird durch das enge Zusammenwirken von klinisch, klinisch-theoretisch und grundlagenwissenschaftlich tätigen Forscherinnen und Forschern gefördert. Im Einzelnen beschäftigen sich die Projekte mit: (1) der Entwicklung routinetauglicher Verfahren für die Diagnostik angeborener und erworbener cholestatischer Lebererkrankungen; (2) der Etablierung automatisierter quantitativer Analyseverfahren der subzellulären Verteilung (Toponomics) von transportrelevanten Proteinen in humanen Leberschnitten zur Identifikation krankheitsspezifischer Toponom- und Proteinmuster; (3) der Aufdeckung von Genpolymorphismen in transportrelevanten Proteinen; (4) der molekularen Analyse der Struktur-Funktionsbeziehung von Transportproteinen und der Bedeutung genetischer Polymorphismen/Mutationen als Krankheitsmodulatoren; (5) der Analyse der Gallensäuren-induzierten Immunmodulation; (6) der hepatoprotektiven Wirkung organischer Osmolyte bei Patienten mit Cholestase- bzw. Gallensalz-induzierter Interferonresistenz; (7) der Charakterisierung molekularer Mechanismen und Entwicklung therapeutischer Strategien bei postoperativer Cholestase; (8) den Untersuchungen zur Pathogenese des Cholestase-assoziierten Pruritus einschließlich neuer Therapieansätze.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Projekte
- Auswirkungen des gestörten Gallensalztransportes auf rote Blutkörperchen (Antragsteller Herebian, Diran ; Lang, Ph.D., Philipp Alexander )
- Bedeutung des Gallensalzrezeptors TGR5 bei Lebererkrankungen (Antragstellerin Keitel-Anselmino, Verena )
- Hepatobiliärer Transport und Lebererkrankungen (Antragsteller Häussinger, Dieter )
- Mechanismen des hepatisch bedingten Pruritus (Antragsteller Homey, Bernhard )
- Modulation der angeborenen Immunität durch Gallensäuren (Antragsteller Bode, Johannes Georg ; Graf, Dirk )
- Molekulare Mechanismen und therapeutische Strategien bei postoperativer Cholestase (Antragsteller Donner, Markus )
- Mutationen hepatobiliärer Transporter als Ursache und Modulator von Lebererkrankungen (Antragstellerin Keitel-Anselmino, Verena )
- Quantitative Struktur-Aktivitätsanalysen hepatobiliärer Transport-Systeme und deren pharmakologische Relevanz (Antragsteller Schmitt, Lutz )
- Toponomics-Diagnostik bei cholestatischen Lebererkrankungen (Antragsteller Berlage, Thomas ; Häussinger, Dieter )
- Zentrale Plattform zur systematischen Bioanalytik hepatischer Prozesse (Antragsteller Köhrer, Karl ; Mayatepek, Ertan )
Sprecher
Professor Dr. Dieter Häussinger