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Multi-Anvil-Presse
Fachliche Zuordnung
Geophysik und Geodäsie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung in 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 90867545
Multi-Anvil-Pressen werden routinemäßig eingesetzt für Hochdruck-Experimente bis 26 GPa und > 3000 °C. Die Multi-Anvil-Technologie erlaubt die Herstellung und Untersuchung viel größerer Proben als sie mit Diamant-Stempel-Zellen realisiert werden können. Viele Experimente, die große Proben erfordern, können daher nur mit dieser Technik durchgeführt werden. Konventionelle Multi-Anvil-Pressen besitzen nur einen hydraulischen Zylinder und der Druck von diesem Zylinder wird dann durch geeignete Einsätze in einen konzentrisch auf die Probe wirkenden Druck umgeleitet. Hier wird der Prototyp einer neuartigen Multi-Anvil-Presse beantragt, der sich weltweit noch nirgendwo in Betrieb befindet oder serienmäßig produziert wird. Es handelt sich um eine Presse mit sechs völlig unabhängig voneinander bewegbaren Stempeln mit einer Presskraft von jeweils 800 Tonnen. Mit dieser Presse sollte es möglich sein (1) den zugänglichen Druckbereich auf 35 GPa, vielleicht sogar auf 50 GPa zu erhöhen und damit Phasengleichgewichte im tiefen unteren Erdmantel zu untersuchen (2) Deformationsexperimente durchzuführen und damit die rheologischen Eigenschaften von Materialien in der Übergangszone und im unteren Mantel zu bestimmen. Beispiele für Einzelprojekte sind: (1) Untersuchung von Deformationsgefügen in Olivin bei bis zu 14 GPa (2) Messung der Theologischen Eigenschaften von Wadsleyit (3) Schmelzbildung und Elementverteilung im tiefen unteren Mantel (4) Verteilung von leichten Elementen und siderophilen Elementen in einem tiefen Magmenozean (5) Löslichkeit von H2O und Fe2Oa in Mineralen>26 Gpa.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Gerätegruppe
0850 Höchstdruckpressen, Tetraederpressen
Antragstellende Institution
Universität Bayreuth
Leiter
Professor Dr. Hans Keppler