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Finanzmarktentwicklung und Internationale Finanzintegration

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 87426661
 
Das Projekt untersucht die Bedeutung internationaler Unterschiede in derFinanzmarktentwicklung für das Volumen, die Richtung und die Zusammensetzunginternationaler Kapitalströme und die makroökonomischen und Verteilungswirkungen derinternationalen Integration der Finanzmärkte. Während die neoklassische Theorieinternationaler Kapitalströme vermuten lässt, dass Kapital von reichen zu armen Ländern fließensollte, beobachtet man in den letzten 20 Jahren, drei empirische Puzzles, die dieserVermutung widersprechen: Erstens, dass arme Länder weniger Kapitalzuflüsse erleben, alsvermutet; zweitens, dass Kapital häufig „bergauf von armen zu reichen Ländern fliesst; drittens,dass das Bruttovolumen internationaler Kapitalströme das Nettovolumen erheblich übersteigt.Das beantragte Projekt widmet sich der Erklärung dieser Phänomene. Es stellt dazu aufinternationale Unterschiede in der Finanzmarktentwicklung ab.Das Projekt hat drei Teile. Im ersten Teil entwickeln wir ein 2-Länder Modell des AllgemeinenGleichgewichts mit imperfekten Finanzmärkten. In jedem Land gibt es Haushalte, die sich imHinblick auf die Produktivität, mit der sie Realkapital nutzen können, unterscheiden.Finanzbeziehungen zwischen den Haushalten unterliegen moralischem Risiko, so dass esKreditbeschränkungen in der Finanzierung von Investitionen gibt. In diesem Szenario hängenRichtung und Volumen internationaler Kapitalströme von der Höhe des Kapitalstocks und seinerder Verteilung über die Haushalte in jedem Land ab sowie vom Stand derFinanzmarktentwicklung in den beiden Ländern. Wir zeigen, wie Kapitalverkehrskontrollendie Kapitalströme beeinflussen und untersuchen deren Auswirkungen auf dieProduktionseffizienz und die Wohlfahrt der Haushalte sowie Verteilungseffekte in beidenLändern. Das Modell wird in der Lage sein, die ersten beiden Puzzles zu erklären.Im zweiten Teil erweitern wir das Modell um eine Struktur überlappender Generationen, in derdie Grosse des Kapitalstocks endogenisiert wird. Wir benutzen diese Erweiterung, umunterschiedliche Strategien der Liberalisierung des Kapitalverkehrs zu analysieren.Der dritte Teil des Projekts erweitert die Analyse um die Möglichkeit beidseitigerKapitalströme. Internationale Investitionen können als Direkt- und als Portfolioinvestitionengetätigt werden. Typischerweise wird das Land mit dem geringeren Grad derFinanzmarktentwicklung Portfoliokapital exportieren und Direktinvestitionen attrahieren. Wirkönnen dann der Frage nachgehen, ob freier Kapitalverkehr die Akkumulation produktivenKapitals in dem Land mit geringerer Finanzmarktentwicklung fördert oder verlangsamt.Alle drei Teile des Projekts sollen Einsichten darüber generieren, wie Regierungen in Ländernmit relativ geringer Finanzmarktentwicklung ihre Regulierung der Finanzmärkte und desinternationalen Kapitalverkehrs optimal regulieren können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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