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Poetik und Medialität des Diktats. Phono-graphische Diktat-Szenen in der Literatur seit dem 18. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 82511087
 
Das Projekt widmet sich dem ‚Diktat’ als einer bislang kaum erforschten, gleichwohl grundlegenden Operation literarischer und wissenschaftlicher Praxis an der Schnittstellen von vokal-auditiven und literalen Anteilen des Schreibprozesses. Es fokussiert das Spannungsverhältnis von ‚diktierender’ Verlautbarung, medialer Zwischenspeicherung und poetischer Weiterverarbeitung bzw. Fortschreibung. Mit dieser Ausrichtung geht es von der Feststellung aus, dass Literatur mit Strukturen der Mündlichkeit aufs Engste verknüpft ist. Dabei wird es von der heuristischen Beobachtung geleitet, dass in wort- und literaturgeschichtlicher Perspektive die Bedeutung des ‚dictare’ alle für die Textproduktion konstitutiven Aktivitäten Momente der literarischen Aufzeichnungen umfasst. Die Diktatszene verweist also ebenso auf anthropologische wie auf mediale Konstituenten. Sie adressiert einen Prozesszusammenhang, in dem die Stimme als körperliches Ausdrucksmedium sowie als Medium der auditiven Selbstgewahrwerdung verwoben ist mit Elementen eines medialen Dispositivs, in dem sich literale und akustische Aufzeichnungstechnologien konstitutiv verschränken. In den Blick genommen werden soll vor allem der Zeitraum vom auslaufenden 18. Jahrhundert bis heute mit dem Ziel, innerhalb dieses historischen Rahmens die Veränderungen der phono-graphischen Kopplungen von Stimme, Stimmaufzeichnungs-Medien und Textgenese zu beschreiben. Das Projekt wendet sich dem ‚Diktat’ als einer für das literarische Schreiben konstitutiven Produktionspraxis sowohl historisch-systematisch als auch auf der Grundlage von exemplarischen Einzelstudien zu. Es erörtert dabei insbesondere die Frage, inwiefern die Einbeziehung akustischer Aufzeichnungs- und Reproduktionstechnologien neue Formen poetologischer Selbstreflexion von Schriftstellern sowie der poetischen Produktion selbst bedingt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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