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Immigrationspolitik im Konflikt. Ziele, Instrumente und Widerstände bei der Hugenottenansiedlung in Deutschland und England 1681-1697

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung in 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 79972231
 
Die an der Schnittmenge von Migrationsgeschichte, Sozialgeschichte und der Geschichte von Herrschaft angesiedelte Dissertation setzt sich das Ziel, einen quantitativ wie wirkungsgeschichtlich herausragenden Migrationsvorgang der Frühen Neuzeit, nämlich die Wanderung der Hugenotten, unter zwei eng miteinander verzahnten Aspekten zu untersuchen: Analysiert wird die staatlich gelenkte Immigration, wobei die Motive, Zielsetzungen und Instrumente frühneuzeitlicher Landesherren im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Zugleich wird jedoch auch die Reaktion einheimischer Bevölkerungsgruppen auf die Immigranten und auf die landesherrliche Immigrationspolitik untersucht. Dabei geht die Studie komparatistisch vor, indem sie die Aufnahmepolitik deutscher Territorialstaaten mit der Englands vergleicht. Untersucht werden fünf Konfliktfelder, innerhalb derer Einwanderungspolitik als Prozess des Aushandelns von Niederlassungsbedingungen, des Austestens von Toleranzgrenzen und somit als keineswegs allein von „absolutistischen" Regierungen dependierender Vorgang interpretiert wird. Zugleich kann die These formuliert werden, dass Konflikte - v.a. in Deutschland - insgesamt nicht eskalierten, was gerade in der privilegierten und damit rechtlich segregierten Stellung der Hugenotten in der Aufnahmegesellschaft seine Ursache haben mag. Die vormoderne Gesellschaft war grundsätzlich an die Existenz rechtlich unterschiedener Gruppen gewöhnt - die Privilegierung verschiedener Gruppen war mithin ein Normalfall in der segmentierten Gesellschaft der Vormoderne.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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